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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0055

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19

eiu klassisches Denkmal deutscher Kritik in diesem Fache blei-
ben. Die Anordnung ist eben so lichtvoll, als die Ausfüh-
rung besonnen, allseitig und gründlich. Das Gebäude,
was Eckhel errichtete, steht in allen seinen Theilen auf uner-
schütterlichen Basen da.

Von der Münzkunde als solcher kann hier nicht die
Rede seyn', sondern blos von der Stempelschnciderei, als
einem bcsondern Zweige der Bildkunst im Kleinen. Nur die
Stoffe, die man hiezu gebrauchte, das technische Verfahren
und der Ursprung des Münzcns sind hier unser Augenmerk,
um das Dcrhältniß dieses Kunstzweiges zu den andern Kün-
sten darzustellen und zu würdigen. Aber auch diese Punkte
behandelt Eckhcl mit so viel Sachkenntnis und so ausführ-
lich , daß er mich der Mühe des eigenen Forschens größten-
thcils enthebt.

§. 2. Wie der Gemmen-, so gehört auch der Stem-
pelschncidcr zu der Klasse der Kleinbildner. Das beschrankte
Volum und die Bestimmung der Münzen lassen in der Regel
jene vollendete Genauheit nicht erwarten, wie in andern
Zweigen der Kunst. Nichts desto weniger hielt die Stem-
pelschneidcrei in Rücksicht des Stils immer gleichen Schritt
mit andern Kunstzwcigcn, und sie stieg und fiel mit diesen in
gleichem Verhältnis Die Münzen können zwar an und für
sich keinen vollständigen Begriff von der Höhe der Kunst ge-
ben, worauf die Bildkunst der Alten überhaupt stand; aber
durch die Münzen laßt sich der Zustand der Kunst in ihren
verschiedenen Perioden genau verfolgen. Als untergeordnete
Kunst schloß das Stempclschnciden sich immer sorgfältig an
die höher» Kunstzweige an, mehr nachahmend, als selbst
erfindend.

Wir bemerkten, daß nur wenige Namen von Gcmmen-
schneidern sich ausgezeichnet finden; von Stempelschneidcrn
erfahren wir noch weniger. Weder Plinius noch andere
Schriftsteller nennen Einen. Selbst die Ehrsucht, den Na-
men auf die eigenen Werke einzuschnciden, welches die vor-
trefflichen Steinschneider so oft thaten, scheint die Stempel-
schneider nur wenig gereizt zu haben. Man kennt hievon
 
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