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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0056

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nur Ein Beispiel. Auf drei Münzen der Stadt Cydonia
in Creta, alle drei in der kaiserlichen Sammlung zu Wien,
findet sich der Name des Künstlers unter der Aufschrift:
NETANTOS EIIOEI — (Eckhel D. N. I. c. 14. und
II. p. 309O vielleicht aber, daß unter den Monogrammen,
welche so häufig auf griechischen Münzen Vorkommen, die
Namen mancher Stempclschneider versteckt sind. Combe, der
Herausgeber des Hunterschen Museums, hat allein über
400 solcher verschiedener Monogramme verzeichnet (iVIus.
Hunteri tab. 63 — 65.).

§. z. Das Material der Münzen war Silber, Gold
und Erz. In der frühesten Zeit münzten die Griechen das
Silber allein aus, und es findet sich, je alter die Münzen,
desto reiner und weniger gemischt ist das Silber. In der
Folgezeit kamen bald in geringerm, bald in größerm Ver-
haltniß unedle Metalle hinzu.

Es finden sich griechische Münzen von Gold, deren
Gepräge ein hohes Alter vcrräth, aber sie sind selten.
Nach einer Stelle bei Hcrodot (3, 56.) scheint cs schon
gemünztes Gold im Zeitalter des Polycrates gegeben zu
haben. Gewöhnlich münzte man das Gold so rein, wie
man es fand; doch giebt es auch Goldmünzen, die eine
Beimischung von Silber haben. Ein solches Gemisch nannte
man Electram. Man zog es theils aus de» Bergwerken,
thcilö geschah die Mischung des Goldes durch den Beisatz
eines Viertels oder Fünftels von Silber (Eckhel D. N. I.
in Proleg. p. 24.)

Das Erz ward bei den Griechen spät, und wahrschein-
lich nicht vor der 92sten Olympiade ausgeprägt. Allgemei-
ner scheint die erzene Münze erst nach Alexander dem Großen
unter den Griechen geworden zuseyn. Die Farbe der Mün-
zen verräth eine sehr verschiedene Mischung des Erzes. Der
wesentliche Destandtheil war immer das Kupfer, was aber
bet den Münzen sehr selten rein vorkommt.

Was bei den Griechen das Späteste war, kam bei den
Römern und ihren Anwohnern zuerst vor. Servius Tullius
münzte schon, aber nur das Erz. Erst um das Jahr von
 
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