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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0142

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am Kleide der Herrlichkeit hervor, sondern auch aus seiner
Physiognomie, sobald man sie mit der in Dorow's morgens
ländischen Altertümern vergleicht. Zwar tragen auf dem
Gemählde des Taleidcs (Millin Peint. de Vases II, u.
und mythol. Gall. (XXXI, 4yO.) die athenischen Jung-
frauen, welche Theseus durch Erlegung des kretischen Minos
taurus befrciete, ein gleiches Gewand; aber die Fabel vom
Minotaurus zeigt auch noch so viele andere Aehnlichkeiten
mit persischen Gebräuchen, daß man sie wohl nicht mit Un-
recht aus dem Sticropfer des persischen Mithras ablcitct.
Der Name M i n o s selbst scheint dem zendischen Meerie-
osch (versunken, verschlungen, verhüllet) zu entsprechen,
und schon die obere Randverzierung des erwähnten Ger
mähldes durch eine künstlich zusammengesetzte Arabeske führt
auf einen morgenlandischen Ursprung hin. Doch ohne mich
bei solchen hier zu weit führenden Umständen zu verweilen,
dergleichen man in Creuzers Symbolik eine große Menge
findet, will ich nur einige weniger beachtete, wichtigere Um-
stande anführcn.

36. Ein merkwürdiges Factum erzählt Herodot VH,
114,, wo er vom Zuge des Lerpes gegen Griechenland redet.
Nachdem er angeführt hat, daß die Magier beim Ucbergange
über den Strymon weiße Pferde opferten, um sich den Fluß
günstig zu machen, und daß sie denselben noch durch viele
andere Dinge beschworen, fährt er also fort: „Als sie erfuhr
„ren, daß der Ort, durch welchen sie zogen, NeunrWege
„heiße, vergruben sic daselbst eben so viel Knaben und Mädr
,.chen von den Männern des Landes lebendig. Das Lebens
„digvergraben aber ist persische Sitte, weil, wie ich höre,
„auch Amcstris, des Lerxes Gemahlin, in ihrem Alter zwei-
„mahl sieben Kinder von angesehenen Persern für sich verr
„grub, um dem Gotte ein Sühnopfer zu bringen, der unter
„der Erde wohnen soll." Dieses Factum gradczu für ein
Mährchen zu erklären, weil es den Lehren der Zendbüchcr zu
widersprechen scheint, ist wohl eine zu gewagte Behauptung
Rhode's in seiner heiligen Sage S. 512. Vielmehr scheint
es sehr bestimmt auf die Mithras - MYstericn hinzudeur
 
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