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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Böttiger, Carl August: Zusätze zu vorstehender Abhandlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0223

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in der vormaligen Sammlung des Grafen Caylus, (jetzt
in der königl- Sammlung bei der königl. Bibliothek,)
die Visconti anführt, ganz deutlich. Daß davon an unse-
rer Memnonobüste nichts zu sehen ist, darf bei der nach
Idealität strebenden Bildung des ganzen Kopfs nicht be-
fremden. — Man hat auch gefragt, ob es wirklich falsche Haare
gewesen, die sich die Horuspriester oder Könige in diesem
Priestercostüm umbanden. Da der ägyptische Cultus die
Haare durchaus für unreine Auswüchse hielt *) und da
sich wenigstens alle die, welche mit dem Tempeldienst zu
thun hatten, alle Haare, selbst die Augenbraunen, abscho?
ren: **) so ists nicht glaublich, daß je wirkliche Haare
dazu gebraucht worden sind. Cup er in seiner bekannten
Schrift von Harpocrates nimmt an, daß man die hei-
lige Pflanze Persaa mit ihrem zungenförmigen Blatte als
Bart untergeschoben habe. Allein schon Visconti (?. II.
p. 3 50 bemerkt, daß diese mit so viel Pricstcrsagen selbst
noch bei den spätem Christen und Mohamedanern auege-
stattete, jetzt aber völlig aus Aegypten verschwundene
Pflanze nach Diodors ausdrücklichem Zcugniß erst unter
des Cambyses Herrschaft nach Aegypten kam. ***) Un-
ser Vartansatz geht aber in viel frühere Zeiten hinauf.

*) S- Herodot Tr, 30. und Aoega de obeliscis p. 250 ff.

**) Plutarch de isid. et Osir. p. 352. führt das glattgeschornc
Haupt der Priester als erstes Merkmal auf. Schon Fr. S. von
Schmidt in seiner Preislchrift desacerdotibus Aegyptiorum p. > I f.
hat alles gesammelt. Daß nicht alle Aegypter die Haare fchoren,
versteht sich, und das hat Jomard in der Oeseriptlon de l’Egypte
aus Mumien hinlänglich erwiesen. S. Cr e uz er Comment. Ilerod.
p. Z6l f.

***) Diodor T, 34. p.40. tntt Wesselings Anmerkung- Sylvc-
strc de Sacy hat in seinen gelehrten Anmerkungen zu Abdallatif
p.47ff. ans orientalischen Quellen ergänzt, was Boden von Stapel
zu Theovlirast p. 125. 295 ff. aus den Claffikcrn zusammeugetragcn
batte. Lergl. C r e u z e r S y m b 0 l i k 1, 511 f.
 
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