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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Vierter Abschnitt
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Münter, D.: Georg Zoega's Bemerkungen über eine Borghesische Marmor-Basament und über fünf hieroglyphische Kreidetafeln im Museum zu Velletri
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0260

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22 l

verloren. Mit der Linken faßt er den Fischschwanz, wel-
cher dem Pferde zu gehören scheint. Diese Verbindung
des Arms und des Schwanzes ist zwar neu, aber nach
den alten Zügen. Ucbcr der Spitze des Schwanzes ist
oben ein Stern mit acht Strahlen, ganz niedrig gehalten.
Das Gewand gleicht minder der ChlamyS des Mars, als
dem PepIoS des Bacchus. Der jetzt verlorne Kopf war
sicher nicht mit dem Helm bedeckt, wie ViSconti annimmt;
denn auf dem Grunde des Marmors ist noch ein kleines
Stück alt vom Hals und dem Genick, mit einem Theil
von einem kurzen und dichten Haar, und einiger Spur
von einer gleich dem Diadem des Zeus gebundnen Schnur.
Das linke Bein ist ganz neu, sammt der unteren Halste
deS Schenkels; auch fehlt der rechte Fuß mit einem Theil
des Beins. Er sitzt auf dem Rücken und der linken Seite
eines Unthiers, dessen Vordcrkörper vom Pferd ist, mit
kurzen Fischflossen statt der Mähne, und andern langem
Floßfedcrn, wo der Bug mit der Seite zusammenhangt.
Ucbcr den hinteren Theil kann man zweifeln, indem die
Verwicklung der hier verbundnen unnatürlichen Figuren
nicht mit Sicherheit ausmachen laßt, welche Theile zusam-
men gehören. Doch ist die größte Wahrscheinlichkeit, daß
dieser Fischschwanz, welcher über dem linken Arm des
Mars hingeht, von diesem Pferd oder Hippokamp ist,
welcher springend wiehert. Unter den Beinen des Mars,
auf der Seite und bis unter den Leib des Pferdes sicht
man ein flaches Relief, welches ausdrückt das Maul, die
Augen und sechs Füße eines Skorpions, welches alles
auch von einem Krebs seyn könnte. Die Spitzen der Füße
sind hinunterzugekchrt, wie auch das Maul, wovon man
allgemein das Gcgentheil an den Bildern beider Thiere
findet, wie z. D. an dem Farncsischen Atlas und an der
Gabinischen Ara, wo die Spitzen der Füße beständig nach
der Seite des Schwanzes gekehrt sind. Der Schwanz,
der hauptsächlich zur Unterscheidung beider Thiere dient,
fehlt. Doch ist die Entfernung der drei Beine auf der
einen Seite von denen der andern kleiner, als an einem
 
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