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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Fünfter Abschnitt
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Osann, Friedrich: Beitrag zur Erklärung von Inschriften auf Denkmalen alter Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0307

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268 -

Wohl nicht das ganz Unpassende seines Zusatzes (denn tt
betrachtet noch beide Aufschriften als auf einander bezüglich)
erwogen, wenn man mit ihm in jenen Zeichen zvtycxkagov
bidffajdß, „bewahre es rein und glänzend" fände., abge-
sehn selbst davon, daß ein solcher Zusatz auf so einer Vase
uns wirklich ungereimt vorkömmt, und daß wenn auch He-
sychios T. I. p. 1535- >(p<xXag<x. durch kafiirgä erklärt,
noch gar nicht daraus folgt daß cvCpaka^og, ein Wort,
das wegen seiner Seltenheit noch gar nicht in den Grie-
chischen Lexicis ausgenommen ist, so ohne Unterschied des
Gegenstands für kaimgos gebraucht worden sey. Cor-
sini ferner, welcher dieser Vase eine eigne Abhandlung
gewidmet, ließt 2T3>AP AlASßZE ober AIA2X2ZEI,
was man nur sich wörtlich zu übertragen braucht, um
das Lächerliche der Lesart zu empfinden: „ erhalte
„dir das Fell heil." Noch weniger zu billigen ist
Barthelemys Vermuthung, dem Namen des Künstlers, eines
ET$AH2, oder ET4>ANT02, oder endlich ETMM02
mit dem Zusatz AIALQLE als einem Fehler des Arbeiters
statt AIELELE darin zu finden: welche Meinung in dem
Register zu Wtnckelmanns Werken Bd- 8- S. 32. eine son-
derbare Verunstaltung erlitten hat. Denn außer daß hier
die Kühnheit der Ergänzungen alle Wahrscheinlichkeit über-
steigt, wäre auch wohl noch der hier erforderliche Gebrauch
von öiaZeeiv zu erweisen, welche Form auch noch obendrein
durch kein andres Beispiel erwiesen ist.

So kommen wir endlich auf unfern Versuch, welchen
man freilich auch eines unsicher« Rathens beschuldigen wird,
was jedoch in dem vorliegenden Falle um so weniger als
ein Vorwurf anzusehn seyn wird, als die Aufschrift diplo-
matisch genau nicht mehr vor uns liegt, sondern so wie
wir sie kennen, nur. zu Conjecturen berechtigt. Die oben
angegebene Zeitbestimmung der Inschrift in Rücksicht zie-
hend, wird man sich wohl ohne Gefahr einer zu kühnen
Voraussetzung zu laufen, das Gefäß in dem Zustand, in
welchem es vom Mithradatcs dem Gymnasium der Eupa-
roristen geschenkt worden, nach mancherlei Schicksalen end-
 
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