Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

DOI Heft:
Sechster Abschnitt
DOI Artikel:
Böttiger, Carl August: Der Dreizack
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0348
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
308

ließen. So erblicke» wir sic auf dem Fischergemälde, wel-
ches uns Philostrat in seiner Gallerte erhalten hat. Gegen
sic, sagt der Beschrcibcr, wird das Eisen ge-
schärft. *) Und daher heißt auch in einem Griechischen
Sinngedicht der Dreizack der Wallfischtödtende.*) **)
Denn auf der Oberfläche des Meeres wird er nur gegen die
größten Seefische gebraucht. Aber cs ist auch gerade die-
ser Umstand, welcher auf die eines solchen Anblicks unge-
wohnten halbwilden Küstcnbewohner Griechenlands, die mit
ihren Netzen, Angclstangen und andern ärmlichen Vorrich-
tungen mit den größten Fischen nie fertig werden konnten,
den lebhaftesten Eindruck machen und diese Dreizackschwingcr
ihnen als ein höher stehendes Wesen erscheinen lassen mußte.
Aber auch gegen die kleinen Pelamyden wurde eine eigene
Dreizack-Zurichtung, mit Blei beschwert und an einem ellen-
langen Balken befestiget, an einem Seile in die Tiefe hinab-
gelasscn, wie Oppian vom Fischfang (IV, 539 —
5480 den ganzen Hergang sehr malerisch schildert.

Die Hauptstellen von dieser Harpune mit vielen Angel-
spitzen , womit die Pelamyden in der Tiefe angespießt wcr-

*) Icon. I. 13. p. 7S4. Daß dleß Eisen der Dreizack sei), erhel-
let aus der vorhergehenden Stelle, wo ausdrücklich beim Fang eines
einzelnen großen Fisches von Fischern gesagt wird ivapÜTrei rpiai-
vav. Hätten wir nur Sophron's Mimus OuwoSypas noch!

**) KijTotpövov re rpiaivav, iv tiSaat r.aprepdv lypos weiht
ein Fischer dem Poseidon in Philippos Sinngedichten .Anale«. 11,21g.
XXiii. Daß die Thunfische der größten Art, die Orkpne, «i/ri,
vorzugsweise hießen, ist bekannt. Cetaria hießen daher die Thunbc-
hälter türs Mariniren, nicht für die lebendigen Fische, nrjreiat bei den
Griechen, welches Wort Casaubonus dem Strabo wicdcrgegeben hat
V. p- 573- Und wer kennt nicht das Horazische Adnabunt thunni et
cetaria crescent, wo Heind 0 rf p. ZÜ6. das Wort nicht richtiger
gefaßt hat, als früher Gc ßncr in der clirestomath. Plin. p. 424.
Auch gegen den großen Schwertfisch wurde der Dreizack gebraucht, de»
Oppian III, 555- rpiy^dojcivi xtnappivov nennt.
 
Annotationen