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Zu den Hauptwerken dieser Klasse und den vor-
züglichsten Zierden des ganzen Museums gehören, sowohl
durch Schönheit und hohe Meisterschaft des Styls, der
trefflichen Charakteristik/ als auch wegen Seltenheit der
Darstellung und Größe/ selbst des Materials und ihrer voll-
kommeneren Erhaltung/ folgende:
i) Die eherne Statue eines nackten Jüng-
lings in a»betender Stellung/ vielleicht eines
jungen Siegers im Stadium/ der dem Gotte für den ver-
liehenen Sieg mit cmporgestreckten Armen und Händen
(Manibus supinis) und zu ihm erhobenen Blicken dankt:
4 Fuß 4 Zoll hoch/ auf dem Schlosse zu Berlin. — Wo-
her die Nachricht der französischen Antiquare stamme/ * **))
daß die Statue lange vor den größeren Ausgrabungen in
Herkulanum gefunden worden/ weiß ich nicht. Die mit
der Statue von Rom und Wien nach Berlin gewanderte
Tradition schrieb ihr als Fundort Rom selbst und zwar
die Gegend an der Tiber/ oder wohl gar das Bette des
, Flusses zu. Win ekel mann hat ihrer Erwähnung gcthan
in der Geschichte der Kunst *). Abgebildct ist sie zum
öfter», zuerst von vorne/ nach einer Zeichnung von Daniel
Gran von Joseph Camerata in Wien gestochen/ auf einem
einzelnen Blatte; dann im Freimüthigen zu No. 17. 1803.
(nebst einer Erklärung derselben als Ganymedcs von K. Le-
vezow) nach einer Zeichnung von H. Dähling; von
demselben, doch mehr von der Seite, zu Lcvezow's
Abhandlung deJuvenis adorcintis Signo ex aere anticjuo
etc. Berol. Igog. gr. 4., worin das Werk nach wiederhol-
ten und genaueren Untersuchungen für einen adorirenden
Jüngling erklärt wird. Dieser Erklärung trat Visconti
*) S. den Pariser angef. Ausstellungskatalog von 1807. r- 7- und
IVIusee iqsxoleon v. Nvb. Pcronville 1. IV. Lei'. IV.
**) S. Storia del disegno, cdit. Fea, T. II. p. 48. §. 29.
Winckclm. Werke von Meyer, Fcrnow undSchnlzc, Band V.
S. 151. §. 26. vergl. Nor. 66,. ebendas.
Zu den Hauptwerken dieser Klasse und den vor-
züglichsten Zierden des ganzen Museums gehören, sowohl
durch Schönheit und hohe Meisterschaft des Styls, der
trefflichen Charakteristik/ als auch wegen Seltenheit der
Darstellung und Größe/ selbst des Materials und ihrer voll-
kommeneren Erhaltung/ folgende:
i) Die eherne Statue eines nackten Jüng-
lings in a»betender Stellung/ vielleicht eines
jungen Siegers im Stadium/ der dem Gotte für den ver-
liehenen Sieg mit cmporgestreckten Armen und Händen
(Manibus supinis) und zu ihm erhobenen Blicken dankt:
4 Fuß 4 Zoll hoch/ auf dem Schlosse zu Berlin. — Wo-
her die Nachricht der französischen Antiquare stamme/ * **))
daß die Statue lange vor den größeren Ausgrabungen in
Herkulanum gefunden worden/ weiß ich nicht. Die mit
der Statue von Rom und Wien nach Berlin gewanderte
Tradition schrieb ihr als Fundort Rom selbst und zwar
die Gegend an der Tiber/ oder wohl gar das Bette des
, Flusses zu. Win ekel mann hat ihrer Erwähnung gcthan
in der Geschichte der Kunst *). Abgebildct ist sie zum
öfter», zuerst von vorne/ nach einer Zeichnung von Daniel
Gran von Joseph Camerata in Wien gestochen/ auf einem
einzelnen Blatte; dann im Freimüthigen zu No. 17. 1803.
(nebst einer Erklärung derselben als Ganymedcs von K. Le-
vezow) nach einer Zeichnung von H. Dähling; von
demselben, doch mehr von der Seite, zu Lcvezow's
Abhandlung deJuvenis adorcintis Signo ex aere anticjuo
etc. Berol. Igog. gr. 4., worin das Werk nach wiederhol-
ten und genaueren Untersuchungen für einen adorirenden
Jüngling erklärt wird. Dieser Erklärung trat Visconti
*) S. den Pariser angef. Ausstellungskatalog von 1807. r- 7- und
IVIusee iqsxoleon v. Nvb. Pcronville 1. IV. Lei'. IV.
**) S. Storia del disegno, cdit. Fea, T. II. p. 48. §. 29.
Winckclm. Werke von Meyer, Fcrnow undSchnlzc, Band V.
S. 151. §. 26. vergl. Nor. 66,. ebendas.