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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Levezow, Konrad: Ueber die Königlich Preußischen Sammlungen der Denkmäler alter Kunst, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0404

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364

Kapitol zu Rom, welche die Abbildung im Tom. III. des
Mus. Capitol, tab. 31. zeigt, verglichen mit P- 152.
ebend., dortlside di marrao nericcio genannt. Der spä-
terhin gefundene alte Kopf unseres Werks wurde der Statue
wieder angeeignct. W i n ck e l m a n n gedenkt des Kopfs die-
, ser Statue in der Geschichte der Kunst mehrmals*), und
sagt unter andern bei Gelegenheit der Kapitolinischen Statue,
deren Kopf er für neu halt: „die Haarflechten, welche auf
der Achsel liegen, hatten sich erhalten und nach Anwerfung
derselben sind die Locken an dem neuen Kopf gearbeitet. Nach
Ergänzung der Statue fand sich der wahre alte Kopf dersel-
ben, welchen der Kardinal Polignac kaufte, dessen Museum
der König von Preußen erstanden. Dieser Kopf wurde in
der Villa Hadrians bei Tivoli nebst verschiedenen andern
Köpfen, welche gedachter Kardinal ebenfalls an sich brachte,
unter vielen mit der Hacke zerschlagenen Statuen, in einem
mit Marmor ausgemauerten und belegten Leiche gefun-
den." — Demnach wäre der Torso-der Kapitolinischen
Statue alt, aberderKopf neu;— der Berlinischen Sta-
tue Kopf a l t und gehörte der Kapitolinischen zu, aber der
Leib neu. Das letzte scheint aber durchaus nicht der Fall
zu seyn. Die völlige Gleichheit des Steins oder Marmors
und des Stils darin mit denen des Kopfs verglichen, die zu-
sammengesetzten Theile des Körpers, die durchbohrte Brust,
Gott weiß zu welchem Zwecke, **) geben deutlich zu erkennen,
daß Kopf und Leib immer zusammen gehörten, obgleich der
Kopf abgebrochen war und wieder dem Körper aufgesetzt

*) Werke, Band in. S. 109. und Anmerkung dazu ZyZ. vcrgl.
Band V. S. 233. und Anmerkung 903,

w) Das Loch ist oben, hinter dem etwas bcrvorstehendcn Theile
der Tunika da, wo sie fast dicht unter dem Halse die Brust bedeckt,
schräg eingebohrt "und geht so durch den ganzen Leib der Statue bis
in die Mitte des Rückens hindurch. Die Statue ist hinten nicht
bearbeitet und stand also gewiß ursprünglich hart an die Wand gesetzt.
Fast scheint es, als hätte man sich dieses Loches bedient, um dadurch
die Stimme irgend eines hinter der Wand verborgenen Menschen,
 
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