Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

DOI Heft:
Siebenter Abschnitt
DOI Artikel:
Levezow, Konrad: Ueber die Königlich Preußischen Sammlungen der Denkmäler alter Kunst, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0425

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
385

wichtigsten Umstände ihrer Auffindung vollkommen doku-
mentirt sind. In Absicht ihres Fundortes namenlose
oder auch nur ungewisse, zweifelhafte Gegenstände dieser Art
sind von wenigem oder gar keinem Werth für darüber anzu-
stellende gründliche, historische Untersuchungen. Zwei-
tens müssen sic in den Sammlungen chorographisch und to-
pographisch geordnet werden; drittens muß alles das,
was an Einem und demselben Orte gefunden worden, wenn
es auch verschiedene Gegenstände enrhaltcn sollte, als Urnen,
Schmuck, Waffen, Hausgcrath, oder ähnliche Dinge, bei-
sammen bleiben und nicht auseinandergcrisscn und in ver-
schiedene Facher etwa nach den Gattungen der Produkte, ver-
schleppt niedergelegt werden; denn nur in einer solchen histo-
rischen Lokalvereinigung wirft daS Eine auf daS Andere das
hellste Licht, und unbefangene Beobachtungen über solche
zahlreich gesammelten Gesammtmassen und sorgfältige Ver-
gleichungen der einen mit der andern, bieten oft die überra-
schendsten Resultate dem Forscher dar. Endlich viertens
hüte man sich, zu rasch Einzelnes in Hinsicht auf Ur-
sprung, Bedeutung und Zweck sicher erklären zu wollen.
Zch zweifle sehr, daß es dazu schon bei dem Meisten an der
Zeit sey. Es muß erst Viel, sehr Viel Gutgeordnetcs und
gehörig DokumentirtcS gesammelt werden. Noch ist der
Vorralh zu sicheren Vergleichungen nicht einmal groß genug.
Aber man sammle verständig ordnend unablässig, mache cs
in richtigen Abbildungen und ungcschmückten einfachen und
klaren Beschreibungen, nebst genauer Angabe der Maaße,
der gelehrten Welt bekannt, und es wird wenigstens den Nach-
kommen nicht an hinlänglich gesichtetem und geprüftem Stoff
zu sicheren Forschungen und Resultaten fehlen, die manche
zu früh aufgestellte Hypothese als unbegründet und zu vor-
eilig zu erkennen geben werden.

Nach dieser kurzen Charakteristik dieser verschiedenen an-
tiquariichen Sammlungen, ist es vielleicht den Lesern dieses
' Amalth. II. 25
 
Annotationen