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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0037

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xxxiv

Vorbericht.

Der Güte des Herrn Prof. Carl Ottfried Mül-
ler verdanke ich die beigefügte Zeichnung, welche von
dem Ganzen einen richtigen Begriff gewährt. Bei sei-
ner Anwesenheit in London, deren ich mich mit Vergnügen
erinnere, übernahm er eines Tages die Mühe, diese Bil-
derschrift für mich abzuzeichnen: und sowohl seine geübte
Hand, als die Genauigkeit, womit er alterthümliche
Gegenstände auffaßt r geben diesem Freundschaftsdienste
einen besonder» Werth.

Wäre es doch möglich in das Geheimniß dieser Bil-
dersprache einzudringen! Wie viel Aufwand von Gelehr-
samkeit, wieviel Anstrengung des NachsinnenS würde
dadurch erspart werden!

Es ist mir entgangen anzudeuten, daß an den Kinn-
laden der Granit etwas rauher und weniger bearbeitet
erscheint, als an dem übrigen Bilde. Dieses glaubte ich,
wäre absichtlich so von dem Künstler gelaffen, um damit
die Fortsetzung des Bartes zu bezeichnen. Vielleicht
kann man es aber als Spur der Riemen oder Bänder,
welche an andern Aegyptischen Bildern deutlich zu un-
terscheiden sind, erklären. Diese Bänder, wovon der
Herausgeber in seinen Zusätzen zu der Abhandlung über
den Memnon geredet hat, dienten unstreitig dazu, etwas
festzuhalten: ob dieses aber, was festzuhalken war, wahr-
scheinlicher ein künstlicher Bart, wie jener Gelehrte der
Meinung ist, oder, nach Belzoni die Hülle oder der
Ueberzug eines natürlichen Bartes gewesen sey, bleibt
immer die Frage. Ich gestehe, daß mir die Vermu-
thung wegen eines angesetzten Schilf - oder Pflanzen-
bartes nicht nur lächerlich, sondern völlig unhaltbar er-
scheint. Belzoni's Muthmaßung, obgleich nicht von
Gelehrsamkeit unterstützt, kommt mir weit einfacher und
 
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