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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0078
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chend von den kanonischen Vorschriften (Phillips Kirchenr. V
611) bei allen seinen Funktionen trägt. Aber nur in D erscheint
sie in Form und Farbe des triregnum (konisch, weiß mit den
3 Kronen), wobei nur fälschlich ihre Spitze in eine Art Kreuzblume
ausgeht: 4a 1,2, b 1, 45a 8, 46a 2, 3, b 6, 48a 4, 5, 58a 2. In H und
O hat sie noch die Gestalt des phrygium, nämlich eines kronen-
losen Kegels, der in H stets schief gezeichnet und vergoldet (jetzt
grau), in O einmal mit Fanonen versehen ist: H 2a 2, 22a 4, 5 (TD.
112, XIV5, 6 nebst Farbent. Nr. 2, Kopp 169), 0 6b 3, 8a 3 (bei
Spangenberg tab.VI,VII). Über die Tiara in chronologischer
Beziehung ist in Bd. I Einleitg. 11 f. gehandelt. Dazu ist jetzt auf
Grund von J.Braun, Die liturg. Gewandung 500—504 nur zu be-
merken, daß das Vorhandensein einer Tiara mit 2 circuli um
1300, mit 3 Kronenreifen um 1315, die früheste Darstellung
des triregnum unter Benedikt XII. (1334—1342) anzusetzen. Die
seineKieidung Gewänder des Papstes bestehen — wie beim Bischof (s. unten) —.

in der Beinbekleidung, der Alba, dem Humerale, der Dalmatika,
der Stola, der Casula und dem Pallium, sind aber nicht allemal in
dieser Vollständigkeit wahrzunehmen. Eine bestimmte Farben-
ordnung beobachtet dabei nur D: die Beinbekleidung zinnoberrot,
die Alba weiß, Dalmatika blau, Casula krapprot, Stola weiß mit
roten sich kreuzenden Linien, das Pallium rot. H läßt einmal an-
statt einer weißen Alba eine grüne, ein andermal eine lichtgelbe
Tunika sehen. Eine eigentliche Dalmatika ist in H nicht erkenn-
bar, wohl aber an den unter der Kasel hervorkommenden Ärmeln
ein rotes Untergewand. Die Kasel ist in H stets grün (dazu s. die
Erörterung über die Zulässigkeit einer grünen Casula beim
päpstlichen Meßopfer bei A. Bocca, Opp. omnia I 1719 S.77—
80). Ausnahmsweise steigt in D4a2 der Papst in einem blauen
Bock und purpurnen Mantel, der über der r. Schulter geknüpft
ist — also eigentlich in Laientracht — zu Pferd (s. Beil. zu Taf. 7).
Vielleicht dachte der Zeichner an die „clamys purpurea" der kon-
stantinischen Schenkung (Decretales PseudoTsid. ed. Hinschius
p. 253, c. 14 D dist. 96). Ob die verlorenen Bilderhss. Besseres gaben,

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