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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0207
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allein gebührt. Dies gilt auch vom Geldertrag, weshalb dieser nach
D ebenfalls sich hinter dem Ehemann befindet.

4. Zu dem Konditionalsatz: Vorspilt — kost in Ldr. 112. ?b (Taf.i4)4.

Farben: 1) Rock blau, Beinkl. gelb; — 2) Rock von Gelb, Grün
und Weiß quergestreift, Beinkl. rot; — 3) Rock rot, Gebände weiß;
— 4) Rock von Gelb, Grün und Weiß quergestreift, Beinkl. rot; —
5) Rock von Gelb, Rot und Weiß gestreift, Beinkl. rot, die Flöte
golden. — Bildbuchstabe V Mennig.

= W13b4. O macht aus dem Bildstreifen zwei. Vgl. Geneal.
369 oben. In 12 b 2 sieht man die Spielszene, und zwar neben jedem
Spieler noch einen stehenden Mann, der den r. Zeigefinger auf-
streckt, die 1. Hand vor den Leib legt. 12b 3 stimmt mit der 1.
Hälfte von D im wesentlichen überein. Die Kostüme sind teilweise
verschieden; der Pfeifer trägt einen schräggestreiften Rock.

Der liederliche Bruder, von dem der Text handelt, erscheint s^^'er
zweimal, in D kenntlich an seinem bunten, von Gelb und Grün und
Weiß gestreiften Rock, der das zweite Mal auch stutzermäßig in
Zaddeln ausgeht. Das erste Mal verliert er im Wurfzabelspiel sein
Geld, wovon der Partner schon eine Summe eingestrichen hat. Das
zweite Mal zahlt er mit der r. Hand Hurenlohn, mit der linken
Pfeiferlohn, d. h. er verschwendet sein Geld an Huren und Spiel-
leute. Wegen der Tracht der Dirne s. oben S. 41 f., 15 f. Eine latein.
Übersetzung legt die Worte vorguftit hes mit gift oder mit kost so
aus: prodigalitate istrionibus aut aliis vagis dedcrit. Daß der
„längliche goldene Gegenstand", den nach Homeyers Meinung
(Ldr. 169) der Spielmann „auf der Schulter" trägt, eine Flöte ist,
worauf er sich zum Tanz aufspielt, soll hier ausdrücklich festge-
stellt sein. Über das Wurfzabel s. Schultz, Höf. Leben I 531 f.,
Min. aus der Hs. der Carmina Burana bei E. Heyck, Deut.
Gesch.II Abb. 135. Zum tanzenden Flötenspieler vgl. W.Hertz,
Spielmannsbuch 324 n. 73. Er tritt in einer ganz ähnlichen Tracht
auf wie der Stutzer, der ihn ablohnt, weil die Spielleute oft von
ihren Gönnern mit deren Kleidern beschenkt wurden, Hertz

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