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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0224
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(vgl. oben zu Nr. 1). Die Gleichheit der Farben bei den Personen wie
in Nr. 1 zeigt die Gleichheit der Beteiligten an. Dagegen nicht die
gleiche Farbe kehrt beim Haus wieder, weil dieses nicht das Näm-
liche ist wie im vorigen Falle. Man sieht in D nicht wie in Nr. 1
auch die Tochter. Vielleicht war sie in X dargestellt und sollte
darum die in 0 unter dem Tor befindliche Figur eine weibliche
sein.

9b(Taf.i8)3. 3. Illustriert die letzte Folgerung, die der Text (Ldr. I 20 § 7) an
den soeben veranschaulichten Fall knüpft: So behelt — den des
mannes mutir.

Farben: 1) (weibl. Figur) Rock grün, Mantel rot mit gelbem Fut-
ter, Gebände weiß, die Schere blau; — 2) Rock blau, Beinkl. grün;
— 3) (weibl. Leiche) Rock rot,. Mantel grün mit gelbem Futter,
Kopf- und Kinntuch weiß; — 4) (sitzende Frau) Rock blau, Mantel
rot mit gelbem Futter, Schleier weiß. — Die Architektur zur R.
blau, die zur L. gelb. — Bildbuchstabe S lichtgrün.

= W15b3. Im allgemeinen entsprechend Olßbl. Hier fehlen
jedoch die Architekturen. Die männl. Figur deutet mit dem Zeige-
finger auf sich.

Nifteigerade Die thronartigen Architekturen bezeichnen das Sterbhaus der
Frau (Fig. 3) einerseits und den Wohnsitz ihrer Niftel (Fig. 1) an-
derseits (vgl. unten 10a 3). In jenem hat die Schwiegermutter (Fig.
4) der Gestorbenen den Beisitz bei ihrem Sohn (Fig. 2). Die Ge-
bäude dürfen also nicht wie in O fehlen. Dagegen scheint der
Zeigegestus von Fig. 2 in 0 richtiger als der Redegestus in D. Der
Mann zeigt auf sich, weil e r der Vorstand des gemeinsamen Haus-
halts, seine Mutter „Gast in seinen Geweren" ist. Die Gebärde seiner
L Hand ist Gestus der Ablehnung, d. h. des Verzichtenmüssens,
vgl. Handgeb. 221, weil er dulden muß, daß die Niftel mit der Ge-
rade seiner Frau weggeht. Die Gerade wird, wie gewöhnlich, in
den Bilderhss. des Ssp. von der Schere repräsentiert; vgl. 5b 6,
6 a 2,3, IIb 6. Außerdem läßt der Zeichner noch verschiedene Haus-
tiere als Geradestücke vor der Niftel hergehen. Mit Schaf und

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