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Laß jeden groß, wie dich, und keinen
elend seyn.
Betrachte dann die Welt: Was wird
dein Auge finden?
Nur wenig Tugenden, mehr Reizungen
zu Sünden.
Der weise Unterschied, den Glück und
Unglück schafft,
Macht Sterbliche beglückt, er macht sie
tugendhaft.
Ist jedermann ein Fürst: wen wird Ge-
horsam zieren?
Ist jeder Unterthan : wer wird gerecht,
regieren?
Wenn niemand elend ist, wer wird ge-
duldig seyn?
Und wen wird deine Hand, die gerne
hilft, ersreun?
Ist jeder reich, wie du, die Erde leer
von Armen:
So fühlt auch nie dein Her; ein mensch-
liches Erbarmen.
Er-
Laß jeden groß, wie dich, und keinen
elend seyn.
Betrachte dann die Welt: Was wird
dein Auge finden?
Nur wenig Tugenden, mehr Reizungen
zu Sünden.
Der weise Unterschied, den Glück und
Unglück schafft,
Macht Sterbliche beglückt, er macht sie
tugendhaft.
Ist jedermann ein Fürst: wen wird Ge-
horsam zieren?
Ist jeder Unterthan : wer wird gerecht,
regieren?
Wenn niemand elend ist, wer wird ge-
duldig seyn?
Und wen wird deine Hand, die gerne
hilft, ersreun?
Ist jeder reich, wie du, die Erde leer
von Armen:
So fühlt auch nie dein Her; ein mensch-
liches Erbarmen.
Er-