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Andreae, Bernard
Schönheit des Realismus: Auftraggeber, Schöpfer, Betrachter hellenistischer Plastik — Mainz, 1998

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https://doi.org/10.11588/diglit.14992#0072

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Die Bildnisse des Epikur und des Zenon

Die Philosophie Epikurs ist insofern typisch hellenistisch, als sie
ein besonderes Interesse am Menschen als Individuum hat. Die Na-
tur, die dem Menschen zunächst feindlich erscheinen musste und
gegen die er sich wehrte, wird für Epikur zum Gegenstand einer
Wissenschaft, "die stolze und selbstgenügsame Menschen hervor-
bringt. Sie vertrauen auf ihre eigenen Gaben und nicht auf solche,
die von Äusserem abhängen" (Gnom. Vat. 45). Einen Beweis für die
von ihm durch Gedankenarbeit erreichte Freiheit von Ängsten und
Erregungen (atarnxi'a "Unverwirrtheit" von griechisch tardtto = ver-
wirren) gab er an seinem Todestag in einem im Wortlaut überliefer-
ten Brief an einen Freund: "An einem glücklichen und doch letzten
Tag meines Lebens schreibe ich Euch dies: Ich habe Blasen- und Un-

Epikur

Rekonstruktion der
Sitzstatue in
Göttingen, Abguss-
sammlung der
Universität.
Um 270 v. Chr.

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