Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 1): Die Unterherrschaft — Sondershausen, 1886

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19416#0105

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Otterstedt. — Eockensussra.

75

Urkundliche Namensformen: 874 Ottenstat, 1128 Odersteden mit dem
Zusatz vicus und viculus Sclavorum (Slavorum), im 13. Jahrhundert Otenstat, (Hen-
stedt und Odenstede, 1417 Ottenstete, 1496 Ottenstedte; im Volksdialekt:
Otterscht.

Die Kirche St. Fabiani und Sebastiani, seit 1575 Mutterkirche von der
zu Bliederstedt, ist sehr alt, aber im Innern durch eine in neuerer Zeit stattgefundene
Renovation sehr freundlich. — Der Besitz dieser Kirche wurde 1247 vom Pabst
Innocenz IV. dem Kloster Ilfeld bestätigt, weshalb sie auch keiner sedes des Archi-
diaconats Jechaburg angehört.

Die beiden Kirchenglocken von 1,9 und 0,93 m Durchmesser sind neueren
Ursprungs. Die grössere wurde 1861 von Benjamin Sorge zu Erfurt gegossen, an der
kleineren mit der Inschrift: Gott segne Otterstedt ist das Jahr ihres Gusses etc.
unleserlich.

Nach Otterstedt ist die etwa 2 km westlich davon gelegene Winkelölmühle
eingepfarrt, die am Standorte oder in der Nähe des ehemaligen Dorfes Winkel liegt.

Aus dem Vorhandensein alter Waidmühlen steine in Otterstedt ist zu schliessen,
dass die Bewohner des Dorfes einst Waid bauten.

Zu der Flur von Otterstedt gehören Theile der Fluren von den untergegangenen
Dörfern Marbach und Winkel. Vergl. über diese beiden Wüstungen: Niederspier.

Roekensussra,

Pfarrkirchdorf mit 381 Einw., Altgau, 18,3 km südwestlich von Sondershausen, liegt
auf einer sanften Anhöhe und an der Sondershausen-Mühlhäuser Chaussee.

Urkundliche Namensformen: 1311 Rogkensuser, 1319Rockensüsser, 1372
Rockinsusre, 1403 Rockensuszere, 1417 Roekensussra.

Die Kirche St. Petri, sedes Marksussra, wurde 1720 neu erbaut.

Von den drei Kirchenglocken mit 0,98, — 0,82 und 0,65 m Durchmesser
wurde die grosse 1866 von E. Rümpel in Mühlhausen und die kleine 1841 von Ben-
jamin Sorge zu Erfurt gegossen. Die mittlere dagegen ist alt, wie aus ihrer Inschrift
zu ersehen (s. Fig. 26).

Fig. 26.

lFtom4ll-f0ffuill4If4n)flllffi!llt

iniipiwstfltfüwtöiing*

Bis zum Jahre 1319 hatten die Landgrafen von Thüringen das Gericht
über das Dorf Roekensussra, verkauften dasselbe jedoch in dem erwähnten Jahre an
die Grafen von Honstein. Im Jahre 1505 verkaufte Graf Heinrich von
 
Annotationen