Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

DOI Artikel:
Maionica, Enrico: Mithras Felsengeburt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0048
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
40

dorfs erhebt sich ein unbekleideter langlockiger Jüngling mit phry-
gischer Mütze von der Mitte der Oberschenkel an aus einer oval-
cylindrischen, roh behauenen Basis, um die sich eine Schlange nach
oben windet. Beide Arme seitlich ausgestreckt und im r. Winkel
erhoben; die 1. Hand hält nach dem Leibe zu aufrecht eine Fackel,
deren Feuer durch eine horizontale Querstütze mit der phrygischen
Mütze verbunden ist, die R. mit ihrem Attribute fehlt (vielleicht auch
hier ein Messer), doch sind Reste der Verbindungsstütze und des
unteren Endes des Attributes erhalten. Rohe Arbeit, die Körper-
form breitgedrückt, ideales unproportionirtes Gesicht.

VI. Statue nebst vielen anderen Mithrasdenkmälern in dem
Mithraeum unter der Basilica von S. demente zu Rom entdeckt23).
Aus einer omphalosartigen, oben abgeplatteten Felsmasse erhebt
sich von den Knieen an die nackte Gestalt des jugendlichen lang-
lockigen Gottes. Auf dem Kopfe trägt er die Mütze, beide Arme
waren nach vorne gebogen, die Hände mit den Attributen sind ab-
gebrochen. An den Hüften noch Spuren der Stützen zu beiden
Armen.

VII. Kleine Marmorstatue aus dem römischen Kunsthandel,
von Ed. Gerhard für das Berliner Museum erworben24). Ein nackter
Jüngling, dessen langlockiges Haupt mit einer phrygischen Mütze
bedeckt ist, erhebt sich von den Hüften aufwärts aus einem Fels-
stücke, beide Arme sind erhoben und vorgestreckt. Nach gütiger
Mittheilung des Herrn Director Conze soll das Ganze, obwohl ge-
brochen gewesen und zusammengesetzt, echt alt und nur an den
gehobenen Armen Einiges, jedoch richtig, neu ergänzt worden sein.

VJII, IX. Zwei Statuetten aus Sandstein, je eine derselben in
je einem der beiden zu Heddernheim entdeckten Mithraeen ge-
funden25). Ein nackter Jüngling (n. VIII) steigt von den Hüften
aufwärts aus einem Felsstücke hervor, in der L. hält er einen runden
abgebrochenen Gegenstand (Fackel?), die R. über das Haupt gelegt,
— Aus einem durch Einschnitte angedeuteten Felsblocke (Nr. IX)
entsteht von der Brust aufwärts der jugendliche Gott; beide Arme

23) Vgl. de Rossi Bull, d'arch. crist. II. S. I 1870 p. 127, abgebildet Reo.
Ärch. N. S. XXIV 1872 p. 71.

24) Nach Gerhards Mittheilung in Creuzers Deutsche Schriften II 2 1846
S. 292. Anm. 1 (vgl. Boetticher Nachtr. z. Verzeichn. d. Bildw. 1867 n. 891).

26) Vgl. Habel in Annalen d. Ver. f. Nassau'sche Gesch. Forsch. I. B. 1830
S. 195 n. VIII; S. 180 n. IX Taf. IV 4 u. 4a und 5, 5*; — Müller ebendas. II
1832 S. 37 f. n. IV; Hammer Mithriaca PI. XVI n. 1-4; Lajard Rech&rches PI. CIV
n. 1-3.
 
Annotationen