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Der Stein ist eingemauert gegenüber dem Eingang der Kirche,
r. neben dem Aufgang zum Thurm, mit dicker Kalkschichte über-
deckt, daher schwer zu lesen. Z. 6 unsicher.
Die Inschrift aus Essegg, die ich unter n. 330 meines Be-
richtes (Bd. IX dieser Zeitschr. p. 140) publicierte, ist in einigen
Punkten ungenau gegeben. Der Stein, grobkörniger Kalkstein, ist
ziemlich verwittert, doch die Buchstaben ganz deutlich; die Inschrift
steht in vorgerissenen Zeilen und war mit rother Farbe ausgefüllt
Z. 1 steht auf der oberen Randleiste. — In Z. 2 lautet der Name:
careliä. sabiäa.e ; der Steinmetz setzte zuerst sabia=a ±= Sabinae, da
er aber noch hinreichend Platz hatte, fügte er noch das nun über-
flüssige e hinzu. — Z. 3 das g hat die Form q. — arabellon. —
Z. 4 zwischen i und t ein Punkt. — Z. 5: et — Z. 8: =e
C. I. L. n. 5139 befindet sich im Laibacher Museum und
lautet nach meiner Abschrift so:
b a s s v s -
qv1ncti - l
v i sibi - et
cataei ■ vx
5 an//'
i 11
Z. 3: v(ivus) [f](ecit).
Zu Mitth. IX p. 267 n. 394: Die äussere Ornamentik des
Ringes besteht in einer von Rosetten begleiteten Wellenlinie. Ebenso
sind im Inneren die Buchstaben von Rosetten getrennt. Die In-
schrift lautet:
x i x a o x fac o x a x i
Zwischen dem ersten ao fehlt das Trennungszeichen, weil hier
der Ring gelöthet ist. Für die Deutung ist von den nicht durch
Punkte getrennten mittleren Buchstaben auszugehen, die den Im-
perativ fac ergeben. Nach diesem Worte hin liest man von beiden
Seiten Iao. Die Inschrift lautet danach: Iao fac Iao 'mache, be-
wirke, lasse gelingen Iao!' Iao ist ein auf ähnlichen Denkmälern
oft*) begegnender mystischer Grottesname und entspricht wohl dem
*) Vgl. z. B. die Avignoner Tafel, zuletzt behandelt von Fröhner im V.
Supplementband des Philologus p. 45.
Der Stein ist eingemauert gegenüber dem Eingang der Kirche,
r. neben dem Aufgang zum Thurm, mit dicker Kalkschichte über-
deckt, daher schwer zu lesen. Z. 6 unsicher.
Die Inschrift aus Essegg, die ich unter n. 330 meines Be-
richtes (Bd. IX dieser Zeitschr. p. 140) publicierte, ist in einigen
Punkten ungenau gegeben. Der Stein, grobkörniger Kalkstein, ist
ziemlich verwittert, doch die Buchstaben ganz deutlich; die Inschrift
steht in vorgerissenen Zeilen und war mit rother Farbe ausgefüllt
Z. 1 steht auf der oberen Randleiste. — In Z. 2 lautet der Name:
careliä. sabiäa.e ; der Steinmetz setzte zuerst sabia=a ±= Sabinae, da
er aber noch hinreichend Platz hatte, fügte er noch das nun über-
flüssige e hinzu. — Z. 3 das g hat die Form q. — arabellon. —
Z. 4 zwischen i und t ein Punkt. — Z. 5: et — Z. 8: =e
C. I. L. n. 5139 befindet sich im Laibacher Museum und
lautet nach meiner Abschrift so:
b a s s v s -
qv1ncti - l
v i sibi - et
cataei ■ vx
5 an//'
i 11
Z. 3: v(ivus) [f](ecit).
Zu Mitth. IX p. 267 n. 394: Die äussere Ornamentik des
Ringes besteht in einer von Rosetten begleiteten Wellenlinie. Ebenso
sind im Inneren die Buchstaben von Rosetten getrennt. Die In-
schrift lautet:
x i x a o x fac o x a x i
Zwischen dem ersten ao fehlt das Trennungszeichen, weil hier
der Ring gelöthet ist. Für die Deutung ist von den nicht durch
Punkte getrennten mittleren Buchstaben auszugehen, die den Im-
perativ fac ergeben. Nach diesem Worte hin liest man von beiden
Seiten Iao. Die Inschrift lautet danach: Iao fac Iao 'mache, be-
wirke, lasse gelingen Iao!' Iao ist ein auf ähnlichen Denkmälern
oft*) begegnender mystischer Grottesname und entspricht wohl dem
*) Vgl. z. B. die Avignoner Tafel, zuletzt behandelt von Fröhner im V.
Supplementband des Philologus p. 45.