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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 11.1887

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Loewy, Emanuel: Antike Sculpturen auf Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.12268#0180
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in breiter Masse den Nacken, innerhalb derselben in wellige, abwech-
selnd erhabene Strähne geteilt, mit spiralförmigen Enden, deren
noch vierzehn zu unterscheiden sind. Vorn fällt es in ähnlichen
Locken mit gleicher Beendigung — an der 1. Schulter erkennt man
vier — auf die Brust. Zur Anfügung des Gliedes diente das Bohr-
loch, in dem ich keinen Stift fand.

Dem fünften Jahrhundert gehört die Taf. VI, 1 und Fig. 16 ab-
gebildete Statue der Nike aus feinem Marmor, wol Lychnites, bei

Herrn Angelos Kambanis an, der sie un-
mittelbar vor seinem dicht am Castell ge'
legenen Hause ausgegraben hatte48). Nur
Kopf, beide Arme und r. Fuss, sowie der
grösste Teil der Flügel fehlen, doch sind
die Kanten der Falten stark bestossen. Dje
Flügel setzen am Rücken über dem Gewand
in spitzem Winkel neben einander an. D>e
Tracht ist das ungegürtete lakonische Frauen-
kleid *9), 1. mit hängenden Aermeln, r. offen50)'
Zwei Löcher, dazwischen eine Längsritzet
auf der Schulter rühren von metallenen
Fibeln her. Bei der Nestelung auf der Achsel
ist, wie mich Studniczka belehrte, in unge"
wohnlicher Anordnung der vordere Ge'
wandteil über den rückwärtigen gelegt51)'
Der Fuss ist beschuht.

Die Bewegung der Figur ist die des
Schwebens und zwar geradeaus nach vorn
auf den Beschauer zu, dem auch der Kopf
zugewandt war. Von den Armen war, wie
auch die frei ausgearbeitete Innenfläche des
Aermels zeigt, der 1. mit dem vorauszU'

,s) H. noch 1-38, davon das vom Körper Erhaltene 1-22; der geradlinig
Abstand vom Rande des Ueberfalls auf der Brust bis unter den Ballen des j»
Fusses 0-90, von der Mitte des Knies dahin 0-40. — Die Aufstellung der Fig«r
war leider sehr ungünstig.

") Vgl. Böhlau, quaesliones de re vestiaria S. 79 ff.; Studniczka, Beiträge S. 6 ß'

60) Rückwärts am Halse sieht das Gewand allerdings nicht wie umgebogen)
sondern so aus, als wäre der Kragen gesondert.

61) Ebenso bei der Stele von Pharsalos (Friederichs-Wolters Nr. 41).

Fig. 16
 
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