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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

DOI Artikel:
Wilhelm, Adolf: Zu griechischen Inschriften, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0050

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41

VI.

Die Opferordnung aus Mykonos Dittenberger Sylloge 37 3,
Latyschew Bull, de corr. hell. 12, 459 hat kürzlich Joh. v. Prott in
seiner Dissertation Fasti Graeeorum sacri p. I, 15 unterstützt durch
eine von Alfred Körte besorgte Lesung- der Inschrift neu herausgegeben.
In den Bestimmungen über ein Opfer für Demeter Chloe heisst es Z. 12
za.Q oq ßJooXl^ x[pive]t(o (ergänzt von Haussoullier Rev. d. et. gr. 2, 195),
sodann u . . . or. otp^ovce? SiSovtwv oacoöv %at xooXi^v r.rX. Gewiss richtig
vermuthet v. Prott, dass ein sacrificulus, nicht, wie Dittenberger glaubte,
der Priester selbst als Empfänger der Gabe genannt sei. Ich zweifle
nicht, dass p.[a,ytp]aH zu lesen ist (M'N . I ß I Latyschew); oft genug
begegnet der p,<rf(.po<; oder p.cq'sipo«; — über die Schreibung P. Kretschmer
KZ 31, 377, W. Schulze Quaestiones epicae add. 210 — in jener
Eigenschaft (eine Reihe von inschriftlichen Belegen jetzt bei Hiller von
Gärtringen Ath. Mitth. XIX 42).

In einer Opferordnung aus Antimachia (Paton-Hicks Inscriptions of
Cos 386) liest man Z. 10 f. fjp.sv ok xoei tcöv yepwv töv ö-uopivot)^ zalc,
^p7]Co[6]|oai<; a7co§6p.ev toö piv ETEAOY vjp/.tüßsXiov, toö 8s teXsiou |[oßsX6v.
Dazu der Herausgeber ,ETEAOY which is certainly on the stnne
requires some correction. I prefer etstou to Irepoo while ateXoös is out
the question'. Aber stsXoö ist tadellos. Abgesehen von der kleinen
Differenz im Vocale der zweiten Silbe (s. G. Meyer Gr. Gr.2 100, Anal.
Graec. 6) ist das Wort identisch mit kaXoc, das die Inschrift aus Aigai
Rev. d. et. gr. 4, 268 ff., 0. Hoffmann Gr. D. II p. X, 155 a kennen gelehrt
hat Z. 18 f.: apvqdSoov IraXa ateXsa. Die von mir gefundene Deutung
,,Jährling" (lat. vitulus) gedachte ich nebst anderen jene Urkunde be-
treffenden Bemerkungen und unterstützt durch einen Beitrag Prof. Gustav
Meyers dem Drucke zu übergeben, als R. Meisters Ausführungen im
Anzeiger f. idg. Sprachkunde 1, 203 erschienen und den Gegenstand
erledigten (doch vergl. wegen Ircapos W. Schulze KZ 33, 1241.

VII.

Die wichtige Urkunde aus Teos, welche W. Judeich Ath. Mitth.
XVI, 291 ff. veröffentlicht hat ( vergl. Joh. Toepffer und J. Wackernagel
ebenda XVI, 421; XVII, 143 ), verdient und fordert eingehende, freilich
umständliche Erläuterung; ich beschränke mich einstweilen auf kurze
Bemerkungen zu einzelnen Stellen der Inschrift.
 
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