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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 31.1914-1915

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Hocheder, Karl: Architektonischer Gefühlsmaßstab
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https://doi.org/10.11588/diglit.27701#0080
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Von modernen Bei-
spielen sei auf das jüngst ein-
geweihteV ölkerschlacht-
denkmal zu Leipzig, Abb.
150, verwiesen. Hier ist
wiederum auf eine solche
bequeme Anknüpfungsmög-
lichkeit verzichtet, obwohl
in einem früheren Stadium
des Entwurfes mit einer
solchen nämlich die Denk-
malmasse umgebenden Bo-
genhalle gerechnet war,
Abb. 151. Die Folge ist,
daß auch bei diesem Denk-
mal wieder die Größen-
einschätzung weit hinter
seiner wirklichen Größe zu-
rückbleibt. Die an seinem
Fuße wimmelnden Men-
schenmassen werden ihm gegenüber zu Ameisenzügen; denn das Menschenmaß ist zu
klein, als daß mit ihm derart an den übermächtig großen Bau angebunden werden könnte.

Die Befreiungshalle zu Kelheim, ein Baudenkmal des 19. Jahrhunderts, zeigt
dagegen mit ihrem Säulenfries die Vorteile, welche eine Beobachtung der maßstäblichen
Anforderung bietet, Abb. 152.

Außer den Beziehungen des Menschen und seines Maßes zum bis jetzt im Auge ge-
habten einheitlichen Bauobjekte sind nun noch die Beziehungen zu beobachten, mit denen
sich die verschiedenen Objekte zueinander und zum Menschenmaß abzufinden haben.

Abb- 152. Kelheim, Befreiungshalle.

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