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auch die letzten Folgerungen zu
ziehen und in der neu herzustellen-
den Ausstattung allemeuste Kunst
mit den Überresten aus vergangenen
Zeiten frisch - fröhlich zu einem
neuen Ganzen zu verschmelzen —
just so, wie es alle gesunden, selbst-
sicheren Jahrhunderte vor uns auch
getan haben.

Einen besonderen, weittragenden
Erfolg brachte ferner die tatkräftige
Unterstützung der Bemühungen des
kunstsinnigen Bürgermeisters Jür-
gens in Stade, die dortigen Wälle
zu erhalten und alle Um- und Neu-
bauten behutsam und sachgemäß in
das malerische alte Stadtbild einzu-
fügen. Die von der Bauspekulation
bedrohten Wälle dieser schicksals-
reichen einstigen Festung mit ihren
breiten Wassergräben und pracht-
vollen alten Baumreihen wurden
nach einem Entwürfe Höggs und
des Bremer Gartenarchitekten Chr,
Roselius in vorbildlicher Weise in
eine zusammenhängende Wall-
promenade umgewandelt, und auf
der „Insel“, einem ehemaligen Ra-
velin, wurde ein Freilichtmuseum
geschaffen, in dem u. a, eins der
wertvollsten niedersächsischen Bau-
ernhäuser aus Huttfleth im „Alten
Lande“ mit seiner vollständigen Ein-
richtung und Ausstattung vor der
ihm am alten Standorte drohen-
den Vernichtung bewahrt werden
konnte. Gleichzeitig wurde durch
wirksame Bauberatung und vorbild-
liche Neubauten, wie die hier dar-
gestellte Landwirtschaftliche Winter-
schule (Abb.207—217), die sorgfältig
in die Umgebung der Wallanlagen
hineingepaßt ist, der stark einsetzen-
den baulichen Umgestaltung und
Weiterentwicklung der prächtigen
alten Stadt der richtige Weg gewiesen. Bald gewann die verständnisvolle Förderung der hei-
mischen Bauweise und die vor allem auf Geschmackserziehung und Verhinderung der Ver-
wüstung und Verrohung gerichtete Bauberatung durch das einmütige Zusammenwirken
der Bremer Architektengruppe an zahlreichen großen und kleinen Aufgaben verschieden-
ster Art eine solche Bedeutung, daß sie mit Recht mehrfach in führenden Fachzeitschriften

Abb, 168. Bogenlampenträger in Bremen.
Architekt: Prof. Emil Högg.

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