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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0081
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Ebenso kennt beieits die Ilias die Sage von dem Raube des
Ganymed, wähiend sicheie Kunstdaistellungen deiseiben eist aus
späteiei Zeit eihalten sind. Die eiste woh! die Giuppe des
jiingeien Aiistokles aus 01. 95 (Paus. Y, 24, I; Hiunn, K.-G. I.
108). S.-f. und stieng-iotf. Vasen mit dei Daisteliung des von
Zeus veifolgten Ganymed miissen dahei stets bedenklich bleiben.
Mehieie Heispiele Ann. d. I. 1876, tav. A u. ff.
Eos als Lenkeiin eines Zwei- odei Vieigespannes wiid schon
in dei Odyssee (23, 244 If.) eiwähnt. In dei Kunst hndet sie
sich eist auf Vasen maleiischen Stils. Die s.-f. Reilinei Vase
2012 und die stieng-iotf. Gefässc Geihaid A. V. II, 79 u. 80
stehen deshalb veieinzelt.
Die Sage von dei Niobe ist in dei Litteiatui gleichfalls seit
homeiischei Zeit bekannt. Von Kunstdaistellungen sind mii —
mit Ausnahme des uialten Felsbildes, das hiei natüilich nicht in
Fiage kommen kann — keine mit Sicherheit voi die Reliefs an
dei Rasis des olympisc-hen Zeus (Paus. V, 11, 2; Hiunn, K.-G.
I, 173) zu setzenden bekannt. Diese stammen aus den dreissigei
Jahren des 5. Jahrh., und der streng-rotf. Krater aus Orvieto mit
der Darstellung der Totung der Niobiden (Alon. d. I. XI, 40)
hat deshalb in seiner Zeit noch keine Analogien.
Semele als Muttei des Dionysos wird bereits von Pindar und
Friiheren mehrfach gefeiert. In der Kunst finden wir sie ausser
auf dem frühaichaischen amykläischen Thion, wo wii ausseidem
nicht wissen konnen, ob sie nicht nur einer Deutung des Pau-
sanias ihr Leben verdankt, erst auf späteren Werken alexandri-
nischer Zeit und auf etruskischen Spiegeln. S.-f. Vasenbilder,
wüe Bull. Nap. N. S. VI, t858, Tav. XIII und Beilin t904 —
Gerhard, etr. und kamp. Vasenb., Taf. 4 u. 5, bleiben deshalb
bedenklich.
29. Wir spiachen von der befremdenden Fischeinung des
tiunkenen Dionysos und Hephäst auf archaischen Vasen; aber
auch bei anderen Gottheiten finden w*ir eine Verletzung der
Hoheit und Wiirde, die ihnen ältere Zeiten sicher verliehen
hätten. So auf der Satyrvase des Brygos (Klein, M.-S., p. 183,
Nr. 8), wo ithyphallische Silene sich an Iris und Hera vergreifen
wollen, an Ilera, dei obersten Göttin, der Gemahlin des Zeus:
ein solchei Gedanke eiinnert doch gar zu deutlich an die Satyr-
 
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