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Arndt, Paul
Studien zur Vasenkunde — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.33498#0167
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151

76. Die Bespiechung dei historischen Vethältnisse hat uns
vou dei' Unteisuchung dei* Veischiedenheiten zwischen den Vascn
giiechischen und italischen Fundoits etwas abgefiihit. Wii haben
bishei auf die epigiaphischen und stilistischen Unteischiede unseie
Aufmeiksamkeit gelenkt. Die Diffeienzen eistiecken sich abci
auch auf die äusseie Eischeinung dei Gefasse.
Zunächst in Thon und Fiiniss. Es ist nicht leicht, sich von
diesem Unteischiede in Woiten Rechenschaft zu geben. Eine
klaie Voistellung kann allein dei Augenschein liefein. 80 bietet
z. B. das Beilinei Museum voitietfliche Gelegenheit zui Veiglei-
chung italischei und giiechisehei Vasen allei Stilgattungen dai.
Schon bei dei koiinthischen Giuppe tieten diese Veischie-
denheiten zu Tage. Dei Thon dei echt-koiinthischen Gefässe ist
hellei, gelblichei, kiäftigei geläiht, als dei dei italischen, welchei
dunklei und wenigei fiisch eischeint. Dafüi ist bei den letzteien
mehi Nachdiuck auf die Glasui gelegt; sie sind mehi polieit und
geglättet, glänzendei, als die matten giiechisch-koiinthischen Va-
sen. Natüilich ist diese Beobachtung kein duichschlagendes Kii-
teiium; in Giiechenland wie in Italien wiid man veischieden ge-
fäibte Thonaiten veiwendet haben.')
Mit ähnlichei Genauigkeit können wii* die Veischiedenheiten
von Thon und Fiiniss auch bei den Vasen dei schwaiz- und dei
l'otüguiigen Technik veifolgen. Wähiend die italischen Gefässe
sich in dei Mehizahl duich hochioten-ziegelfaihigen Thon und
glänzende metallische Glasui ausZeichnen, ist die Faibe des Thons
dei giiechischen — echten wie späteien — Vasen lötlichei, mehi
biäunlich-iot, bei weitem gesättigtei, luhigei, ich möchte sagen
anspiuchslosei, dei Fiiniss mattei und von geiingeiem Glanze.
Nie tiaten mii diese Unteischiede deutlichei entgegen, wie eines
Tages, als Biunn zwei kleine an sich ganz unbedeutende Gefässe
seines Besitzes, ein giiechisches und ein italisches, nehen einan-
dei voi niich hinstellte und so eine diiekte Veigleichung eimög-
lichte; und ich foideie jeden, dei sich von dei Richtigkeit mei-
nei Behauptung übeizeugen will, zu dem gleichen Veisuche auf.
Wem giiechische Oiiginale nicht zui Fland sind, dei sei auf Fuit-
*) Geopon. VI, 3 ed. Niclas: ov Ttäo-f: e7ttT7)tIttoy 7rpoi
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