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Arnold, Friedrich; Tiedemann, Friedrich [Gefeierte Pers.]
Zur Physiologie der Galle: Denkschrift zur fünfzigjährigen Jubel-Feier des Dr. Friedrich Tiedemann im Namen der medicinischen Facultät der Universität Heidelberg — Mannheim, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.15255#0024
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erkennen. Das Thier blieb aber dabei munter. — Vom 9. Juli an wurden
ihm täglich 750 Gram, ziemlich fettlosen Fleisches geboten und zwar in drei
Portionen, die eine am Morgen, die zweite am Mittag und die dritte am Abend.
Von nun an erhielt es sich auf dem Gewicht von 7,750 Kilogr. mit nur
geringen Schwankungen. Die Abmagerung hatte hauptsächlich in der Abnahme
des Fettes, weniger in der der Muskeln ihren Grund. Letztere fühlten sich fest
an und zeigten sich in ihren Contractionen nicht unkräftig. Das Thier blieb
fortan munter. Auffallend war mir nur der beträchtliche Haarverlust, welchen
es während dieser Fleischfiitterung erlitt; die Haare fielen ihm nicht nur in
grosser Menge aus, sondern sie konnten auch mit Leichtigkeit büschelweise mit
den Flingern ausgezogen werden, ohne dass das Thier einen Schmerz empfand.
Der Appetit war stets gut und gleichmässig; nur das Fett am Fleisch
verschmähte es vom dritten Tag der Fleischfülterung an, weswegen ihm auch
vom 9. Juli bis zum 2. August nur fettloses Fleisch gereicht wurde. Die
Verdauung der 750 Gram. Fleisch täglich erfolgte in gehöriger Weise. Eine
slarke Gasentwicklung und ein Kollern im Darm wurde hesonders in der ersten
Zeit bemerkt, so lange die Fäces mehr flüssig waren. Die Darmentleerung hatte
meistens einmal täglich, zuweilen zweimal statt. Die Fäces waren bis gegen
den 20. Juli lehmartig, aschgrau oder weisslich, je nach der Menge des Fettes.
Nach dieser Zeit erhielten sie ihre natürliche Consistenz und zeigten an der
Überfläche, wenn sie längere Zeit im Darmkanal zurückgehalten wurden, eine
braune, im Innern aber stets eine graue Farbe. Nach neuen operativen
Eingriffen an der Fistelöffnung wurden die Fäces jedes Mal weicher, und selbst
flüssig. Der Geruch derselben war in der Zeit, in der sie eine geringe
Consistenz besassen, aashaft, später, wo sie fester wurden, zeigte er sich
weniger penetrant faulig, doch immer stärker als gewöhnlich; der Geruch wurde
wieder mehr aashaft, wenn das Thier weiche, mehr flüssige Fäces entleerte. In
den Excrementen konnten stets Fetltropfen in grosser Menge, aber nie
unverdaute Fleischfasern nachgewiesen werden. Ausser ganzen Haaren und
Haarfragmenten enthielten sie constant in grosser Menge spindelförmige
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