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Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0134
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petersäure und Siedhitze, nur eine schwach opalisirende Trübung
und sehr feinkörnige Gerinnung durch Kaliumeisencyanür und durch
Sublimat, während bei 0,5 % und 0,1 % Pepsin die Flüssigkeit
durch Salpetersäure, durch Salpetersäure und Siedhitze , durch
Kaliumeisencyanür, Sublimat nach 3 und nach 6 Stunden schwach
opahsirend oder weisslich getrübt und feinkörnig oder flockig coa-
gulirt wurde je nach der Concentraüon der Pepsinlösung.

Nach den mitgetheilten Ergebnissen zahlreicher und öfters wie-
derholter Versuche müssen wir rücksichtlich der Verdaulichkeit und
der Veränderungen des flüssigen frischen Hühnereiweisses durch
die Magenverdauung Folgendes festsetzen:

Das flüssige Eiweiss von etwa 6 frisch gelegten Eiern (im
Betrag von 120 — 140 Ccm.) wird im Magen von Hunden, die
eine gute Verdauung haben, innerhalb 2 bis 3 Stunden verdaut und
gehört mithin zu den leicht verdaulichen Nahrungsmitteln. Dies gilt
namentlich für den Fall, dass es zu einer Zeit genossen wird, zu
der der Magen nicht leer ist, sondern noch Speisereste und Magen-
saft enthält. Wird es bei vollkommen nüchternem Zustande genossen,
so dauert die Verdauung nicht blos länger, sondern es bewirkt
auch sehr leicht Erbrechen. Das flüssige Eiweiss der frisch gelegten
Hühnereier erfordert zu seiner Verdauung jedenfalls eine nicht
geringe Menge von Magensaft und einen nicht unbeträchtlichen
Gehalt desselben an Säure und Pepsin. Soll das Eiweiss in der
angegebenen Zeit verflüssigt und umgewandelt werden, so muss es
mit der 10 bis 20fachen Menge Magensafts in Berührung treten
und es muss dieser etwa 0,1 — 2 % Säure und 1,0 % Pepsin ent-
halten. Das rohe Ilühnereivveiss dürfte mithin bei allen denjenigen
Personen, welche eine geschwächte Verdauung haben, insofern
diese in einer zu geringen Menge des Magensafts oder in einem
zu geringen Gehalt desselben an Pepsin und Säure ihren Grund hat,
als Nahrungsmittel entweder gar nicht oder nicht im nüchternen
Zustande genossen werden.

Das flüssige Eiweiss wird durch den Magensaft nicht coagulirl,
auch nicht getrübt und nicht in zwei Theile, einen membranöscn
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