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Arnold, Friedrich
Die Physiologische Anstalt der Universität Heidelberg von 1853 bis 1858 — Heidelberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.15146#0135

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und gallertigen Theil geschieden, wenn dieser in der entsprechen-
den Menge einwirkt, sondern es wird allmählig dünnflüssiger, leichter
filtrirbar und ohne Zweifel auch diffusionsfähiger, erfährt in seinen
Eigenschaften rücksichtlich seines Verhaltens gegen Siedhitze, Sal-
petersäure, Salpetersäure und Siedhitze, Eisencyankaliuin und Sub-
limat Veränderungen und zeigt nach seiner Umwandlung dieselben
Reactionen wie das verdaute geronnene Eiweiss.

In ähnlicher Weise wie durch die Verdauung im Magen wird
das flüssige Eiweiss der Hühnereier ausserhalb des Magens durch
natürlichen Magensaft und durch künstliche Verdauungsüiissigkeit
bei einer Temperatur von 38° C. verändert.

Was die Factoren betrifft, durch welche die Veränderungen
des flüssigen Eiweisses bei der Verdauung bewirkt werden, so
kommen zufolge der Zusammensetzung des Magensafts Wasser,
eine freie Säure, mehrere Salze und eine organische Materie, Pep-
sin genannt, in Betracht. In Betreff der Wirkung dieser Polenzen
bei der Verdauung des flüssigen Eiweisses halte ich nach meinen
Versuchen folgende Annahme für begründet:

Das nicht geronnene Eiweiss wird durch die 5 bis lOfache
Menge reinen Wassers flüssiger und leichter filtrirbar, vermuthlich
auch diffusionsfähiger. Es wird aber auch durch Wasser zugleich
in zwei Theile, einen meinbranösflockigen, weissen und einen gal-
fertigen geschieden, welcher letztere in einer Temperatur von 38° C.
sich trübt und in feine Molecüle zerfällt, welche durch das Filter
gehen und das Filtrat opalisirend machen.

Bei dem Zusätze von 0,1 bis 0,2 % Salzsäure zu dem Wasser
wird das Eiweiss zwar gleichfalls in einen meinbranösflockigen und
einen gallertigen Theil geschieden, aber es wird letzterer nicht
trüb, sondern lichter, dünner und flüssiger und geht dabei ganz
hell durch das Filter.

Die Trübung des Eiweisses und die Scheidung desselben in
zwei Theile findet nicht statt, wenn man zu dem gesäuerten Was-
ser 0,5 % bis 1,0 % Chlornatrium setzt. Das Eiweiss wird dadurch
lichter, die Flüssigkeit erhält eine zähflüssige Beschaffenheit und ist
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