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schwer filtrirbar. Aehnlich dem Chlornatrium verhalten sich Chlor-
kalium, Chlorammonium und Chlorcalcium. Finden sich diese Salze
in grösserer Menge, d. i. zu 1 % in einer 0,2 % Salzsäure haltigen
Flüssigkeit vor, so wird das Eiweiss schon hei einer Digestions-
temperatur von 38" C. coagulirt. Dies ist aber nicht der Fall,
wenn diese Salze nur 0,5 % bis 0,25 % oder die Säure 0,1 % bis
0,05 % betragen. Der phosphorsaure Kalk stimmt in dieser Hin-
sicht mit den genannten Salzen überein, die phosphorsaure Magne-
sia dagegen bewirkt keine Coagulation des Eiweisses bei Gegen-
wart von 0,2 % Salzsäure in einer Temperatur von 38° C.
Durch die Mitwirkung des Pepsins endlich wird das flüssige
Eiweiss in seinem Verhalten gegen Salpetersäure, Salpetersäure
und Siedhitze, Eisencyankalium und Sublimat auflallend verändert.
Seine Gerinnbarkeit durch Siedhitze verliert es schon in Folge der
Verdünnung mit der 5 bis lOfachen Wassermenge, der 0,1 % bis
0.2 % Salzsäure zugesetzt wird; seine Eigenschaft aber durch Sal-
petersäure, Salpetersäure und Siedhitze coagulirt, durch Eisencyan-
kalium und Sublimat gefällt zu werden, büsst es nach 2 — 4 Shin-
den ein, wenn man dem gesäuerten Wasser die nöthige Menge
von Pepsin zusetzt.
Die Veränderungen, die das flüssige Hühnereiweiss durch die
Verdünnung mit der 1 bis lOfachen Wassermenge erfährt, sowie
jene, die das durch Wasser verdünnte Eiweiss in Folge eines Zu-
satzes von Chlornatrium von 0,25 % bis 1 % zeigt, und ausserdem
die Wirkungen, welche reine Salzsäure von 0,05 % bis 0,2 % auf
das mit Wasser verdünnte Eiweiss ohne und mit einem Zusatz von
Chloralkalien hat, verdienen nicht Mos für die Verdauung, sondern
auch für manche andere Vorgänge im Organismus wegen der wich-
tigen Rolle, die das Eiweiss im Blute sowie bei den Ernährungs-
und Secretionsprocessen hat, Berücksichtigung. Es geht daraus
vor allen Dingen hervor, von welchem Werlhe das quantitative
Verhältniss des Wrassers, der Chloralkalien und des Eiweisses
zu einander ist und wie sehr durch einen vermehrten oder ver-
minderten Gehalt des Bluts an Wasser und Chloralkalien gewisse
schwer filtrirbar. Aehnlich dem Chlornatrium verhalten sich Chlor-
kalium, Chlorammonium und Chlorcalcium. Finden sich diese Salze
in grösserer Menge, d. i. zu 1 % in einer 0,2 % Salzsäure haltigen
Flüssigkeit vor, so wird das Eiweiss schon hei einer Digestions-
temperatur von 38" C. coagulirt. Dies ist aber nicht der Fall,
wenn diese Salze nur 0,5 % bis 0,25 % oder die Säure 0,1 % bis
0,05 % betragen. Der phosphorsaure Kalk stimmt in dieser Hin-
sicht mit den genannten Salzen überein, die phosphorsaure Magne-
sia dagegen bewirkt keine Coagulation des Eiweisses bei Gegen-
wart von 0,2 % Salzsäure in einer Temperatur von 38° C.
Durch die Mitwirkung des Pepsins endlich wird das flüssige
Eiweiss in seinem Verhalten gegen Salpetersäure, Salpetersäure
und Siedhitze, Eisencyankalium und Sublimat auflallend verändert.
Seine Gerinnbarkeit durch Siedhitze verliert es schon in Folge der
Verdünnung mit der 5 bis lOfachen Wassermenge, der 0,1 % bis
0.2 % Salzsäure zugesetzt wird; seine Eigenschaft aber durch Sal-
petersäure, Salpetersäure und Siedhitze coagulirt, durch Eisencyan-
kalium und Sublimat gefällt zu werden, büsst es nach 2 — 4 Shin-
den ein, wenn man dem gesäuerten Wasser die nöthige Menge
von Pepsin zusetzt.
Die Veränderungen, die das flüssige Hühnereiweiss durch die
Verdünnung mit der 1 bis lOfachen Wassermenge erfährt, sowie
jene, die das durch Wasser verdünnte Eiweiss in Folge eines Zu-
satzes von Chlornatrium von 0,25 % bis 1 % zeigt, und ausserdem
die Wirkungen, welche reine Salzsäure von 0,05 % bis 0,2 % auf
das mit Wasser verdünnte Eiweiss ohne und mit einem Zusatz von
Chloralkalien hat, verdienen nicht Mos für die Verdauung, sondern
auch für manche andere Vorgänge im Organismus wegen der wich-
tigen Rolle, die das Eiweiss im Blute sowie bei den Ernährungs-
und Secretionsprocessen hat, Berücksichtigung. Es geht daraus
vor allen Dingen hervor, von welchem Werlhe das quantitative
Verhältniss des Wrassers, der Chloralkalien und des Eiweisses
zu einander ist und wie sehr durch einen vermehrten oder ver-
minderten Gehalt des Bluts an Wasser und Chloralkalien gewisse