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Eigenschaften des Eiweisses. wie namentlich die Diffusibilität, die
dünn- oder zähflüssige Beschaffenheit, der homogene oder molecu-
läre Zustand, und selbst die Neigung zur Gerinnung bei einer Tem-
peratur von 38° C. j verändert werden. Es ist hier nicht der Ort
diese wichtigen Momente weiter zu besprechen. Ich behalte mir
vor, hierüber in Bälde meine Beobachtungen und die daraus ge-
wonnenen Anschauungen mitzutheilen.
Ueber die Verdauung des geronnenen Eiweisses wurden bis
jetzt im Laboratorium zahlreiche Versuche an Hunden mit einer
Magenfistel, mit natürlichem Magensaft, mit künstlicher Verdauungs-
fliissigkeit und mit Pepsin haltigem gesäuertem Wasser angestellt.
Ueber die Veränderungen des geronnenen Eiweisses durch in ver-
schiedenem Grade gesäuertes Wässer, durch die Salze, welche im
Magensaft vorkommen, durch gesäuertes Wasser, Salze und Pepsin
in verschiedenen Verhältnissen besitze ich noch keine genügende
Zahl von Beobachtungen, um sichere Ergebnisse daraus entnehmen
zu können. Ich will mich daher darauf beschränken, hier nur die
Resultate, die ich bei meinen Versuchen über die Verdauung des
geronnenen Eiweisses an Hunden mit einer Magenfistel mit natür-
lichem Magensaft, mit künstlicher Verdauungsflüssigkeit und mit Pep-
sin hältigem gesäuertem Wasser gewonnen habe, in möglichster
Kürze mitzutheilen.
Das fest geronnene Eiweiss von 6 Hühnereiern im Betrag von
120 bis 140 Grammen wurde von Hunden, die eine gute Verdauung
hatten und bei denen der Magen vor der Aufnahme des Eiweisses
leer war, in 6 bis 7 Stunden vollständig verdaut. Ziemlich über-
einstimmend hiermit sind die Beobachtungen von Blondlot, denen
zufolge ein Hund 5 bis 6 Stunden braucht, um 100 Gr. geronnenes
Eiweiss zu verdauen. Das leicht geronnene Eiweiss von flockiger
Beschaffenheit wurde, wenn man es in derselben Menge und bei
leerem Magen einführte, im Mittel in 5 Stunden verdaut. Ein ähn-
liches Besultat erhielt Blondlot mit 100 Gr. flockig coagulirten Ei-
weisses, welche in 4 — 5 Stunden verdaut wurden. Das Ohymificat,
M eiches bei der Verdauung von geronnenem Eiweiss in der ersten
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Eigenschaften des Eiweisses. wie namentlich die Diffusibilität, die
dünn- oder zähflüssige Beschaffenheit, der homogene oder molecu-
läre Zustand, und selbst die Neigung zur Gerinnung bei einer Tem-
peratur von 38° C. j verändert werden. Es ist hier nicht der Ort
diese wichtigen Momente weiter zu besprechen. Ich behalte mir
vor, hierüber in Bälde meine Beobachtungen und die daraus ge-
wonnenen Anschauungen mitzutheilen.
Ueber die Verdauung des geronnenen Eiweisses wurden bis
jetzt im Laboratorium zahlreiche Versuche an Hunden mit einer
Magenfistel, mit natürlichem Magensaft, mit künstlicher Verdauungs-
fliissigkeit und mit Pepsin haltigem gesäuertem Wasser angestellt.
Ueber die Veränderungen des geronnenen Eiweisses durch in ver-
schiedenem Grade gesäuertes Wässer, durch die Salze, welche im
Magensaft vorkommen, durch gesäuertes Wasser, Salze und Pepsin
in verschiedenen Verhältnissen besitze ich noch keine genügende
Zahl von Beobachtungen, um sichere Ergebnisse daraus entnehmen
zu können. Ich will mich daher darauf beschränken, hier nur die
Resultate, die ich bei meinen Versuchen über die Verdauung des
geronnenen Eiweisses an Hunden mit einer Magenfistel mit natür-
lichem Magensaft, mit künstlicher Verdauungsflüssigkeit und mit Pep-
sin hältigem gesäuertem Wasser gewonnen habe, in möglichster
Kürze mitzutheilen.
Das fest geronnene Eiweiss von 6 Hühnereiern im Betrag von
120 bis 140 Grammen wurde von Hunden, die eine gute Verdauung
hatten und bei denen der Magen vor der Aufnahme des Eiweisses
leer war, in 6 bis 7 Stunden vollständig verdaut. Ziemlich über-
einstimmend hiermit sind die Beobachtungen von Blondlot, denen
zufolge ein Hund 5 bis 6 Stunden braucht, um 100 Gr. geronnenes
Eiweiss zu verdauen. Das leicht geronnene Eiweiss von flockiger
Beschaffenheit wurde, wenn man es in derselben Menge und bei
leerem Magen einführte, im Mittel in 5 Stunden verdaut. Ein ähn-
liches Besultat erhielt Blondlot mit 100 Gr. flockig coagulirten Ei-
weisses, welche in 4 — 5 Stunden verdaut wurden. Das Ohymificat,
M eiches bei der Verdauung von geronnenem Eiweiss in der ersten
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