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https://doi.org/10.11588/diglit.2164#0043
ARCHÄOLOGISCHE GESELLSCHAFT ZU BERLIN.
JAHRESBERICHT EÜR 1911.
Das 70. Winckelmanns-Fest unserer Gesellschaft, das am Freitag den 9. De-
zember 1910 in den seit 1841 gewohnten Formen im großen Saale des Architekten-
hauses unter besonders reger Teilnahme von Mitgliedern und Freunden gefeiert wurde,
beansprucht nicht nur wegen seiner Jubiläums-Zahl eine besondere Stelle in der langen
Reihe unserer Winckelmanns-Feste. Es bedeutete zugleich einen Rückblick und einen
Abschluß. Seinem schon seit Jahr und Tag gehegten Wunsche folgend sprach
Herr Kekule von Stradonitz auf Grund persönlicher Erinnerungen über Eduard Gerhard,
den Stifter der Archäologischen Gesellschaft, der einst sein Lehrer gewesen war.
Wie seine Worte, die die Festsitzung einleiteten, den lebendigen Zusammenhang, der
vom 9. Dezember 1841 zum 9. Dezember 1910 führt, sinnfällig zum Ausdruck brach-
ten, so bildeten sie auch, ohne daß die Zuhörenden es ahnten, ein Vermächtnis: denn
die Gesellschaft sah bei dieser Gelegenheit ihren I. Vorsitzenden, der wenige Monate
später starb, zum letzten Male in ihrer Mitte. Den zweiten Vortrag des Abends hielt
Herr A. Conze über die diesjährigen Arbeiten des Deutschen Archäologischen Instituts
in und bei Pergamon. An der anschließenden Festtafel nahmen 106 Herren teil.
Auch die monatlichen Sitzungen am ersten Dienstag eines jeden Monats fanden
nach wie vor im Architektenhause (Saal B) statt, und zwar am 3. Januar, 7. Februar,
7. März, 4. April, 2. Mai, 13. Juni (mit Rücksicht auf die Pfingstfeiertage auf den
zweiten Dienstag des Monats verlegt), 4. Juli, 7. November d. J. Von auswärtigen
Gelehrten und Gästen kamen die Herren Wiegand (Konstantinopel) und Krischen
(Milet-Berlin) in ihnen zum Worte. Außerdem fand am Nachmittage des 6. Juli unter
reger Beteiligung ein Besuch der Ausgrabungen auf der sog. „Römerschanze" bei
Nedlitz (Potsdam) statt, zu dem Herr Schuchhardt, der Leiter der Ausgrabungen, die
Mitglieder der Gesellschaft freundlichst eingeladen hatte.
Zur Verteilung an die Mitglieder und Freunde der Gesellschaft gelangten: das
zum vorjährigen Winckelmanns-Feste ausgegebene 70. Winckelmanns-Programm —
„Oav-aswe." von Adolf Trendelenburg — und (im Juli d. J.) die oben erwähnte An-
sprache des Herrn Kekule von Stradonitz „Eduard Gerhard", die die Gesellschaft in
Form einer mit den Bildern Reinhard v. Kekules und Eduard Gerhards geschmückten
besonderen kleinen Schrift außerhalb der Sitzungsberichte hat erscheinen lassen.
Ferner wurden (im April und Mai d. J.) Abdrucke der acht Telegramme, die S. M.
der Kaiser über die Ausgrabungen in Corfu nach Berlin gerichtet hat, sowie des
Dank-Telegrammes der Gesellschaft an den Kaiser ausgegeben.
Winekclmanns-Programm 1010. I)
JAHRESBERICHT EÜR 1911.
Das 70. Winckelmanns-Fest unserer Gesellschaft, das am Freitag den 9. De-
zember 1910 in den seit 1841 gewohnten Formen im großen Saale des Architekten-
hauses unter besonders reger Teilnahme von Mitgliedern und Freunden gefeiert wurde,
beansprucht nicht nur wegen seiner Jubiläums-Zahl eine besondere Stelle in der langen
Reihe unserer Winckelmanns-Feste. Es bedeutete zugleich einen Rückblick und einen
Abschluß. Seinem schon seit Jahr und Tag gehegten Wunsche folgend sprach
Herr Kekule von Stradonitz auf Grund persönlicher Erinnerungen über Eduard Gerhard,
den Stifter der Archäologischen Gesellschaft, der einst sein Lehrer gewesen war.
Wie seine Worte, die die Festsitzung einleiteten, den lebendigen Zusammenhang, der
vom 9. Dezember 1841 zum 9. Dezember 1910 führt, sinnfällig zum Ausdruck brach-
ten, so bildeten sie auch, ohne daß die Zuhörenden es ahnten, ein Vermächtnis: denn
die Gesellschaft sah bei dieser Gelegenheit ihren I. Vorsitzenden, der wenige Monate
später starb, zum letzten Male in ihrer Mitte. Den zweiten Vortrag des Abends hielt
Herr A. Conze über die diesjährigen Arbeiten des Deutschen Archäologischen Instituts
in und bei Pergamon. An der anschließenden Festtafel nahmen 106 Herren teil.
Auch die monatlichen Sitzungen am ersten Dienstag eines jeden Monats fanden
nach wie vor im Architektenhause (Saal B) statt, und zwar am 3. Januar, 7. Februar,
7. März, 4. April, 2. Mai, 13. Juni (mit Rücksicht auf die Pfingstfeiertage auf den
zweiten Dienstag des Monats verlegt), 4. Juli, 7. November d. J. Von auswärtigen
Gelehrten und Gästen kamen die Herren Wiegand (Konstantinopel) und Krischen
(Milet-Berlin) in ihnen zum Worte. Außerdem fand am Nachmittage des 6. Juli unter
reger Beteiligung ein Besuch der Ausgrabungen auf der sog. „Römerschanze" bei
Nedlitz (Potsdam) statt, zu dem Herr Schuchhardt, der Leiter der Ausgrabungen, die
Mitglieder der Gesellschaft freundlichst eingeladen hatte.
Zur Verteilung an die Mitglieder und Freunde der Gesellschaft gelangten: das
zum vorjährigen Winckelmanns-Feste ausgegebene 70. Winckelmanns-Programm —
„Oav-aswe." von Adolf Trendelenburg — und (im Juli d. J.) die oben erwähnte An-
sprache des Herrn Kekule von Stradonitz „Eduard Gerhard", die die Gesellschaft in
Form einer mit den Bildern Reinhard v. Kekules und Eduard Gerhards geschmückten
besonderen kleinen Schrift außerhalb der Sitzungsberichte hat erscheinen lassen.
Ferner wurden (im April und Mai d. J.) Abdrucke der acht Telegramme, die S. M.
der Kaiser über die Ausgrabungen in Corfu nach Berlin gerichtet hat, sowie des
Dank-Telegrammes der Gesellschaft an den Kaiser ausgegeben.
Winekclmanns-Programm 1010. I)