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Greneck, Adam Joseph; Greneck, Franz Joseph [Bearb.]
Theatrum Jurisdictionis Austriacae, oder Neu-eröfneter Schau-Platz Oesterreichischer Gerichtbarkeit: Darinnen zu ersehen Die Gerechtsamkeiten, Welche in den Erz-Hertzogthum Oesterreich unter der Enns allen Ständen ... zustehen, [...] — Wien, 1752

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https://doi.org/10.11588/diglit.4337#0139
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Von ber Dorf^ <£>brttjtctt. 13 j

... . •

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§. ÄA11,

3)te onberegrag entgegen bejahet ber gelehrte Fritfch (1) wegen aüge*
weinen ^In^tn beren Unterthanen einer (öemembe, welche bur<# Einführung
frember SEBetne in eigenem ©ewachfe olö $u fehr beeinträchtiget würben,
weil fte felbe ntc^t fo leicht »erfchleiflen fönten. £>abero ber Dbrigfeit oblie*
get notl;tge Verfügungen oorjufebren, ba$ feine Ungleichheit ben benentln*
tertbanen entfiele, bamtt felbe ihreö ©ewinng nid)t »erlufiiget, noa; ibreS
Sftmjjenö beraubet werben. (z)

(1) Fritfch varior. opufcul. traft, de Jure oenop. cap. 3. n. y. (2) Id. ibid.
fi./.&i.

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§. xxhi.

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Übrigens xotö oben §. 41. \>on besn benen S5orf*#erren iuffebenben
Stecht »on Oeorgi bis auf Michaeli ju £eutgeben ongeführet worben, iftfol*
cbeS alfo $u »crjteben, wann bit Mauren, ober Unterthanen tinz$ 5)orf£
bte (Schani* unb £eutgebung&®erecf)tigfeit tbreö eigenen 2Beinö buvd) lang*
wierig angefeffenen ©ebraueb nicht erlanget haben. (1) Sann gleichwie in
«nberen fallen, alfo hat auch in biefen em althergebrachter unD ruhig er*
fejfener ©ebrauch tim groffe Ä'raft / unb gleichet ber SBurfung nach einem
»ou £anb&§uriren erteilten SreöbeitS* unb Söegnabigung&SSrief, wie bte
SKecht&©elebrte reben.

(1) Traft, de Jurib. iticorp. d. fit. j. §. 2.



§. XXIV.

<£$ wollen boch einige &weiflen, ob tin £>orfr#er> benen Söauren ober
eroberen Unterthanen bie <£rlaubnu§ ben Seiger auSjuftecfen , fo fern er bar*
umerfuebet worben, abfchlagen unb ihnen folgfam bm ©chanf unb ba$
£eutgeben »erbieten fonne? 3cb antworte: (£ö muffe alibier $um Voraus
wohl unterfuchet unb unterschieben werben, ob nemlich bie (SchantvSrcnheit
nur Söttts n>eiö unb auf beliebtge SSBiberrujfung beS 2>orf*J£)erren$ erhalten
worben ? £>ber ob bie £lnfucbung beren Unterthanen nur aus einer #6fltcb*
fett unb <£br*S8e$eigung gefebehe, weil es fünbig , ba$ bie begehrte Erlaub*
nu§ ihme niemals fene abgcfctjlagen worben ? 2fn erften SaU boret bte «frage
auf; inbeme funbbar, baß bie Statut einer föitt* weip erhaltener , unb bi$
auf willf ührliche 2Öiberruftung erteilter Srenheit barinnen beftehe, ba$ fit
öiljcit nach belieben beS (BebcrS fonne wiberrufen werben. (1) 3n anber*
ten 5aH bin icb ber Meinung/ i>a$ eine Verweigerung alibier nicht jlatt ha*
ben fonne, gleichwie ich muh §u erinneren weiö, t>a$ eben biefe^bep bem
«ftocblobl. £anb?9)(arfchallifcben ©eriebt in einem gewiffen SKedbtö^anbel
fet)e erfennetunb cntfd^ieöcn worben, Sbeilö, weil ein be(tanbigoerliel;eneunb
niemals unterbrochene ober oertt)cigcrte€rlaubnuö ein alteö ^)erfommen au&
machet, welcheö alle @erichtlid)e ©trtttigfetten einriebtet, erflaretunbauö*
leget, n>k Fintterwald weitfcbic()tig bar tbuet. (2) SbeiB weil bie €rfu*
chung, wann oon wibrigen Slnfang nic^tö befannt, nur bejfentwegen ange*
bracht $u feon ö6rmutl;et wirb, bamit nicht oiel zugleich unb auf einmal bie
Sßeinfchanf erofnen, unb fieb. alfo untereiuanber felber beeinträchtigen, ober

3 t bem
 
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