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Demant und Rose.

Der Abend neigte sich seinem Ende zu, als wir von
einem Ritte heimfehrten, der uns um die Mauern von Kon-
stantinopel geführt hatte. Noch voll des Eindruckes, den die
großartigen Denkmale der altberühmten Stadt in unserer Seele
hintcrlaffen mußten, bestiegen wir bei den sieben Thürmen
eines jener leichten, zierlichen, aber auch gefährlichen Fahr-
zeuge, welche der Orientale Kaik nennt, und die, wie Was-
servögel, zu Tausenden den Bosporus und das goldene Horn
durchkreuzen. Wir hatten noch nicht die Hälfte unserer Fahrt
nach dem gegenüberliegenden Galata zurückgelegt, als der
Sonnenball, feurig und roth wie glühendes Eisen, hinter
den fernen Höhen versank, nur eine leise goldene Glorie am
Horizonte zurücklastend. In diesem Augenblicke verhallte der
letzte Gesang des Muezzins von den Minarets, auf den Kriegs-
schiffen wurden unter Kanonendonner die Flaggen eingezogen,
und wenige Minuten später lagerte tiefe Stille über den Wassern.

In jenen Himmelsstrichen folgt die Nacht fast unmittel-
bar auf den Sonnenuntergang. So begann es schon tief zu
dunkeln, als wir landeten. Doch zu aufgeregt, um bereits
in den engen Zimmern unsres Gasthofes den Schlummer zu
suchen, beschlossen wir, nicht sogleich nach Pera hinaufzustei-
gen, sondern zuvor noch in einem der nahe gelegenen Kaffee-
häuser ein Stündchen zu verplaudern.

Dort wollte jedoch kein rechtes Gespräch in Gang kom-
men. Der Eine von uns, der wohl jetzt, ausruhend, die
Ermüdung seiner Glieder spürte, lehnte sich schläfrig in die
Ecke des Divans zurück; ein Anderer glaubte die Zeit nicht
bester benützen zu können, als durch Einträgen einiger Be-

merkungen in seine Schreibtafel; ich selbst gedachte der man-
cherlei Schicksale, welche seit langen Jahrhunderten über die
Stätte hingegangen waren, auf der ich wandelte. So schwie-
gen wir Alle, und bliesen, an dem Bernsteinstücke des lan-
gen Tschibuks saugend, den gewürzigen Dampf desselben in
bläulichen Strahlen vor uns hin.

Nicht weit von uns hatte ein alter Armenier von ehr-
würdigem Ansehen Platz genommen; er schien mit dem öster-
reichischen Schiffskapitain, besten schnell segelndes Fahrzeug
uns von Smyrna herüber geführt hatte, in ein ernstes Ge-
spräch vertieft. Mit meinen Gedanken beschäftigt, merkte ich
nicht auf die Unterredung der Beiden, bis endlich der Arme-
nier aufbrach und mit einem schweren Seufzer sagte: „Ja,
Signor Angela, heute sind es drei Jahre, und seitdem hatte
ich bei Tage keine Freude, bei Nacht keine Ruhe. Und so
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Demant und Rose"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schmolze, Carl Hermann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rauchen <Motiv>
Kapitän
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 1.1845, Nr.19, S.145
 
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