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58 Fataler Irrthum.

„Aber, bester Freund, Sie
haben mich schön in Verlegen-
heit gebracht; — ich saß während
des Essens wie auf Kohlen! So
über die modernen Maler loszu-
zichcn! Wissen Sie denn nicht,
daß der Herr, der Ihnen bei
Tische vis-a-vis saß, einer der
Modernsten ist!" — „Nein, das
wußte ich nicht!.. Warum gaben
Sic, mir denn keinen Wink?"
— „Ich habe Sic doch mehrmals
mit dem Fuße getreten!" —
„Nicht ein einziges Mal!" —
„Herrgott, dann habe ich wahr-
haftig den — Maler getreten!"

Trumpf.

irr-—

Populäre Botanik.

Dorfschullehrer: „Was
für Schwammerln gibt es bei
uns?" — Sepp: „Schwam-
merln mit und ohne Knödel!"

Dame (im Theater): „. . Ach, heutzutage gibt es keine „Sieg-
frieds" mehr!" — Herr: „Schade, meine Gnädige — denn Drachen
gibt's genug!" _^_

Unsere „Modernen".

Ehr seid am Himmel der
Literatur

Verteufelt winzige Sternlein
nur —

Doch weil Ihr die Großen
a n g e r e m p e l t,

Glaubt Ihr Euch schon zu
Kometen gestempelt.

C. Grube.

Das Riesenfränlein.

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foul Kl-ieger.Vw

wie Ehamisso meldet! — dereinst ein
Riesenkind

Zur Burg mit freudigen Sprüngen als
Spielzeug trug geschwind
Den Bauern sammt dem Pfluge und mit ihm sein
Gespann

Und auf den Tisch sie stellte aus ihrer Schürze dann,
Da rief der alte Riese mit grollendem Gesicht:

„Was hast Du angerichtet! Das ist kein Spielzeug
nicht!

Wo Du es hergenommen, da trag' es wieder hin!

Der Bauer ist kein Spielzeug! Was kommt Dir in
den Sinn!" —

Kam' heut' das Riesenfränlein zu ihrem Vater so
Und trüge in der Schürze, des lustigen Spielzeugs froh,
Ein Häuflein Moderitter und Gigerln mancher Art,
Da striche wohl der Alte sich lächelnd seinen Bart
Und spräche: „Na, die Kerlchen behalte immerhin!
An ihren Narreteien ergötze Deinen Sinn!

Zu sonst nichts sind sie nütze auf Erden in der That,
Als daß man so zum Lachen daran sein Spielzeug hat!"

Gedankensplitter.

Gleiche Antipathieen führen mehr
Menschen zusammen, als gleiche
Sympathieen.

Meder sich bitter beklagt

Ueber des Schicksals Hiebe-

Ging' wohl der Esel bergan,

Wenn ihn der Stecken nicht triebe?

Es gibt Menschen, die kein Ge-
sicht, sondern nur Gesichter haben.

Die Runzeln eines Menschen-
angesichts sind die Zeilen des Schick-
sals, zwischen denen sich manches
lesen läßt. Sirius.

nicht viel um And'rer Meinen
Kümmern ist des Weisen Pflicht;
Furcht, der Welt falsch zu erscheinen,
Stellt uns in ein falsches Licht.

_ ffi. M.

Die Fama ist die Earicatur des
Geheimnisses. _ x g.

Wer seine Bitte stellt mit Zagen,
Zeigt mir den Weg, sie abzuschlagcn.

I ®- M.

Der Adler sieht die nicht'gen Dinge
Der Erde nicht bei seinem Flug; —
Sich'st du an Allem das Geringe,
So stiegst du selbst nicht hoch genug.

Prüderie ist Simulation der Un-
schuld.

Der Mond er steht am Himmelszelt
Als Seufzersammelbüchse der Welt.
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Trumpf" "Das Riesenfräulein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Kommentar
Paul Krieger

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Langhammer, Arthur
Entstehungsdatum
um 1894
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1899
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2531, S. 58

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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