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Windröschen.

unter Bücherwust
Sitzt einsam und allein
Ein greiser Ordinarius
Beim späten Lampeuschein.

Er kennt wohl alle Pflanzen schon
Ans Erden und im Meer,

Doch mehr noch weiß der Foliant,
So alt und grau wie er.

Er liest und liest, er dreht ein Blatt
Da sieh', ein Röslein liegt
Inmitten grauer Wissenschaft
Blaß an das Blatt geschmiegt.

Er sieht es nicht, er weiß es nicht —
In holdem Jngendtraum
Einst eine Liebste pflückt' es ihm
Ans steinigem Waldessaum.

KSCHl. UMPKCHL /c.

Begründung.

Herr (die Gasthvfrechnnng betrachtend):
„Wie, eine Mark für die Benützung des Tele-
phons? Ich Hab' ja gar nicht telephonirt!"

Kellner: „Macht nichts! Das Telephon
stand zu Ihrer Verfügung — warnm haben
Sie's nicht benützt!"

Das ist ein halb Jahrhundert schon —
Wie dacht', er d'ran zurück?

Und doch! Ans das verlass'ne fällt
Voll Staunen nun sein Blick.

Behutsam löset jetzt vom Blatt
Es seine welke Hand;

Er hält es an der Lampe Schein,
Betrachtet's unverwandt.

„Ei sieh'", spricht er, „ein selt'ner Fund",
Und froh sein Ang' erglänzt —
„Anemone Ilepatica,

Carpelle nngeschwänzt!" iutn- Sirius.

Voraussicht.

Mutter: „Nun, Väterchen, was sagst
Du? Unsere Alma hat das Examen bestanden
— sie soll Doctorin werden!"

Vater: „Ich halte nicht viel davon —
die wird gewiß zu jedem Recept ein Post-
scriptnm schreiben!"

S o l d a t e n b r i e f.

Liebe Eltern!

Ich Hab' immer kein' Zeit znm
schreiben und het' auch jetzt kein' Zeit
zum schreiben wann ich nicht Geld
brauchet schikd mir gleich zehn Mark
es grtist cier Sohn Franz.

Pflastertreter.

„Wer ist doch nur der ausfallend
gekleidete Mensch da drüben, den man
zn jeder Tageszeit hier bummeln sieht?"

„Was, den keimst Du nicht?! Das
ist ein Millionärssohn — einer unserer
bedeutendsten Tro11o iri st e n!"

Splitter.

Wenn sich zwei Todfeinde in einer
Gesellschaft begegnen, so ignoriren
sie sich, aber zwei Todfeindinnen
küssen sich ans das Zärtlichste.

OJ. <B. Ul.

Frauen, die oft weinen, weinen nicht
lange, und solche, die lange weinen,
weinen nicht oft. ®. jti.

Soll ein Sinn etwas Rechtes thnn,
So müssen alle ander'» rnh'n. «. w.

Wenn Eltern ihre Kinder verziehen,
so geschieht dies oft weniger ans über-
großer Liebe, als ans — Bequemlichkeit.

Mt

Halte dir selber das Wort, so wirst
du den Andern es halten. «. w.

Miel'Fehler, wenn sie klein auch schienen,
Sind manchmal Ursach' großen Weh's; -
Die Thal verschüttenden Lawinen
Sind im Beginn nur Flocken Schnee's.

. . ' . ^ Alb. Noderich.

Wenn man junge Eheleute v h n e
einander sieht, so haben sie sicher Et-
was mit einander.

„.Fl.

Eilt man, es soll ein And'rer
wagen,

Was man nicht gerne selber thnt,
Braucht man blos schmeichelnd ihm zn
sagen,

Er könne es besonders gut.

0). «. w.

Willst dn im Alter glücklich sein,
mußt du vergessen, was du in der
Jugend versäumt hast!

_ F. p.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Windröschen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Buchner, Georg
Entstehungsdatum
um 1894
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1899
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2537, S. 106

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