Hadidje an der Quelle.
151
Die schlummernd die Quelle ersonnen.
Von denen die Quelle geträumt.
Da kommt im erwachenden Lichte
Die schöne Hadidje zur Stellt
Sic lüftet das Tuch vom Gesichte,
Als war' sie ein Bild zum Gedichte,
Ein Bild zu dem Märchen der Quell',
Erst lauscht sie dem Märchen mit Bangen,
Dame schaut sie in'S Spieglein hinein;
Sic schaut und betrachtet befangen
Die eigenen rosigen Wangen
Und stellt ihren Krug auf ben Stein,
Es poltert im Kruge verdrossen
Das Wasser und brodelt und brummt,
lind als es sich sprudelnd ergossen,
Den Weg ans dem Kruge erschlossen.
Dann rauscht cs zufrieden und summt.
Es summt ein Liedchen zu Füßen
Der schönen Hadidje und rauscht:
„O, laß' dich, mein Mädchen, begrüßen
Und reich' mir die Lippen zum Küssen,
Dann zieh' ich mit Wonne berauscht!"
Das Liedchen hat ihr gefallen.
Sie lächelt dem Bächlein so mild,
Sic reicht ihm zum Kuß die Korallen,
Es küßt sie und zeigt ihr im Fallen
Zum Danke ihr reizendes Bild,
Verrechnet.
Arzt: „Hast Du Alles besorgt für
den Herrenabend?"
Gattin: „Gewiß, lieber Mann!
Du wirst mit mir zufrieden sein —
hier lies selbst!"
Arzt (lesend): „Hummerpastete,
Gänseleber, Lachs in Gelde — hm, das
sind aber lauter theure und sehr schwer
verdauliche Speisen!"
Gattin (schlau lächelnd): „Theuer
sind sie wohl, aber derartige Menüs
tragen Dir doch sicher auch wieder den
einen oder ander'n Patienten ein!"
Arzt: Das ist allerdings richtig —
aber diesmal habe ich leider nur —
Collegen eingcladen!"
16*
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Die schlummernd die Quelle ersonnen.
Von denen die Quelle geträumt.
Da kommt im erwachenden Lichte
Die schöne Hadidje zur Stellt
Sic lüftet das Tuch vom Gesichte,
Als war' sie ein Bild zum Gedichte,
Ein Bild zu dem Märchen der Quell',
Erst lauscht sie dem Märchen mit Bangen,
Dame schaut sie in'S Spieglein hinein;
Sic schaut und betrachtet befangen
Die eigenen rosigen Wangen
Und stellt ihren Krug auf ben Stein,
Es poltert im Kruge verdrossen
Das Wasser und brodelt und brummt,
lind als es sich sprudelnd ergossen,
Den Weg ans dem Kruge erschlossen.
Dann rauscht cs zufrieden und summt.
Es summt ein Liedchen zu Füßen
Der schönen Hadidje und rauscht:
„O, laß' dich, mein Mädchen, begrüßen
Und reich' mir die Lippen zum Küssen,
Dann zieh' ich mit Wonne berauscht!"
Das Liedchen hat ihr gefallen.
Sie lächelt dem Bächlein so mild,
Sic reicht ihm zum Kuß die Korallen,
Es küßt sie und zeigt ihr im Fallen
Zum Danke ihr reizendes Bild,
Verrechnet.
Arzt: „Hast Du Alles besorgt für
den Herrenabend?"
Gattin: „Gewiß, lieber Mann!
Du wirst mit mir zufrieden sein —
hier lies selbst!"
Arzt (lesend): „Hummerpastete,
Gänseleber, Lachs in Gelde — hm, das
sind aber lauter theure und sehr schwer
verdauliche Speisen!"
Gattin (schlau lächelnd): „Theuer
sind sie wohl, aber derartige Menüs
tragen Dir doch sicher auch wieder den
einen oder ander'n Patienten ein!"
Arzt: Das ist allerdings richtig —
aber diesmal habe ich leider nur —
Collegen eingcladen!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Hadidje an der Quelle" "Verrechnet"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1894
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1899
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2542, S. 151
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg