206 Unfaßbar.
(Im Wirthshaus.) „Haben Sie Schulden, junger Mann?" —
„Nein!" — „Eine Schwiegermutter?" — „Nein!" — „Auch nicht
verheirathet?" — „Nein!" — „Himmelkreuzdonnerwetter! Und
da trinken Sic nur drei Halbe?!"
Boshaft.
Dame: „Sagen Sie 'mal, Herr Professor, warum hat wohl
Gott die Eva zuletzt erschaffen?" — Professor: „Ganz einfach,
damit sie ihm vorher nichts hat dreinschwätzen können!"
Apotheker (der früher im Jndianergebiet gewesen, am
Stammtisch erzählend): „Anne gans eegendiemliche Geschichte is
mir da unter andern bassirt. Eenes Dags nämlich, wie unsere
Exbedizjohn so ä ivildes Felsendahl durchstreeft, un mir drei
Forscher, de Gcbricder Humbold un ich, g'rade unfern Soldaten
ä Stickchen vorneweg geeilt sinn un gans arglos aus ä Hohlwege
treten — heernse, da gommen Sie zwee Drubbs Indianer uss eemal
in sausender Karriere 'range-
sprengt-links äDrubb Sioux
un rechts ä Drnbb Irokesen —
denn ich gannte die Brieder
an den Federbischcln — ä
Hagel von Feilen saust uss
uns ein un-hastenichgesähen!
stecken m'r och schon zwee
von den verdammten Dingern
in der linken Seite. Nu
is es immer gut, wenn der
Mensch Genntnisse un de
Oogcn offen hat. De Feile
waren von links gegomm'
un links standen de Sioux,
un daß die ihre Feile mit
Strychnin vergiften, das
lvnßt' ich schon von der
Schule her. Die Dinger 'raus-
reißen war eens. Awer was
Eine Jndianergeschichte.
NU gegen de Werkung von dän Strychnin duhn? Uns'rc Reise-
abodekc war bei den Soldaten zerickgebliem. Heernse, da fiel m'r
zum Glick ein, daß ja de Irokesen — die von rechts schossen
— bei ihren Feilen Kurarin verwenden, was de das Gegen-
gift von Strychnin is! Wie m'r das dorch de Gedanken schoß,
war ich ooch schon nach rechts vorgesprungen. Awer in dän Oogen-
blick erschienen unsere Soldaten, gingen mit änn dreimal'gen Hurrah
vor lln de Indianer kratzten
aus. Ich in der Angst, daß
es ze spät fer mich wär'n
gennte, renne den eenen Iro-
kesen nach un schreie in eenen
fort — uff irokesisch nadier-
lich —: „Schießen Se nur
noch ä eenz'gen Feil uff
mich! Nur ä allereenz'gen!
Heernse, sein Se doch so gut!"
Iln das Luderchen muß es
endlich ooch begriffen Hamm.
Denn uff eemal dreht er sich
um un schwibb! sitzt m'r ooch
schon ä Fitschefeil in Bauche.
Ich war gerettet — awer
's war ooch de heechste Zeit,
un drei Tage haw ich noch
von wegen dän Schrecken
krank gelegen!"
G. Gütlicher.
Ein S ch w e r c n ö t h c r.
Lieutenant: „Ach, wenn ich gewußt hätte, Fräulein, daß
Sie im heutigen Lustspiel so lachen werden — bei Gott, ich
hätt' es geschrieben!" _
Aus dem Berichte eines Missionärs.
. . . Das Menschenfleischfressen wollen sic zlvar noch immer
nicht lassen, aber sic gebrauchen doch dabei schon Messer und Gabel.
Magnetischer Schutz gegen Diebe.
(Im Wirthshaus.) „Haben Sie Schulden, junger Mann?" —
„Nein!" — „Eine Schwiegermutter?" — „Nein!" — „Auch nicht
verheirathet?" — „Nein!" — „Himmelkreuzdonnerwetter! Und
da trinken Sic nur drei Halbe?!"
Boshaft.
Dame: „Sagen Sie 'mal, Herr Professor, warum hat wohl
Gott die Eva zuletzt erschaffen?" — Professor: „Ganz einfach,
damit sie ihm vorher nichts hat dreinschwätzen können!"
Apotheker (der früher im Jndianergebiet gewesen, am
Stammtisch erzählend): „Anne gans eegendiemliche Geschichte is
mir da unter andern bassirt. Eenes Dags nämlich, wie unsere
Exbedizjohn so ä ivildes Felsendahl durchstreeft, un mir drei
Forscher, de Gcbricder Humbold un ich, g'rade unfern Soldaten
ä Stickchen vorneweg geeilt sinn un gans arglos aus ä Hohlwege
treten — heernse, da gommen Sie zwee Drubbs Indianer uss eemal
in sausender Karriere 'range-
sprengt-links äDrubb Sioux
un rechts ä Drnbb Irokesen —
denn ich gannte die Brieder
an den Federbischcln — ä
Hagel von Feilen saust uss
uns ein un-hastenichgesähen!
stecken m'r och schon zwee
von den verdammten Dingern
in der linken Seite. Nu
is es immer gut, wenn der
Mensch Genntnisse un de
Oogcn offen hat. De Feile
waren von links gegomm'
un links standen de Sioux,
un daß die ihre Feile mit
Strychnin vergiften, das
lvnßt' ich schon von der
Schule her. Die Dinger 'raus-
reißen war eens. Awer was
Eine Jndianergeschichte.
NU gegen de Werkung von dän Strychnin duhn? Uns'rc Reise-
abodekc war bei den Soldaten zerickgebliem. Heernse, da fiel m'r
zum Glick ein, daß ja de Irokesen — die von rechts schossen
— bei ihren Feilen Kurarin verwenden, was de das Gegen-
gift von Strychnin is! Wie m'r das dorch de Gedanken schoß,
war ich ooch schon nach rechts vorgesprungen. Awer in dän Oogen-
blick erschienen unsere Soldaten, gingen mit änn dreimal'gen Hurrah
vor lln de Indianer kratzten
aus. Ich in der Angst, daß
es ze spät fer mich wär'n
gennte, renne den eenen Iro-
kesen nach un schreie in eenen
fort — uff irokesisch nadier-
lich —: „Schießen Se nur
noch ä eenz'gen Feil uff
mich! Nur ä allereenz'gen!
Heernse, sein Se doch so gut!"
Iln das Luderchen muß es
endlich ooch begriffen Hamm.
Denn uff eemal dreht er sich
um un schwibb! sitzt m'r ooch
schon ä Fitschefeil in Bauche.
Ich war gerettet — awer
's war ooch de heechste Zeit,
un drei Tage haw ich noch
von wegen dän Schrecken
krank gelegen!"
G. Gütlicher.
Ein S ch w e r c n ö t h c r.
Lieutenant: „Ach, wenn ich gewußt hätte, Fräulein, daß
Sie im heutigen Lustspiel so lachen werden — bei Gott, ich
hätt' es geschrieben!" _
Aus dem Berichte eines Missionärs.
. . . Das Menschenfleischfressen wollen sic zlvar noch immer
nicht lassen, aber sic gebrauchen doch dabei schon Messer und Gabel.
Magnetischer Schutz gegen Diebe.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eine Indianergeschichte" "Magnetischer Schutz gegen Diebe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1894
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1899
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2548, S. 206
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg