Muoz wegen1) harte mit ftiezen, mit handen
haspil sin,
muoz hoeren itewizen2) muoter unt tohterlin.
Diu alte wuoft s): „Schaff zere4)!“ Diu junc :
„Ich ellendez wip,
sö wö mich! daz der lösaere5) gewan ie minen
11p!“
D6 überstreit den zagen ein unvertregelich6) we.
„Zen jär vermolit ichz tragen, niht verrer trage
ichz me.
Min leben, daz ich scheide, riuwet. mich tumben
gouchI
Der tiuvel hat min saelde7) — kom tiuvel, hol
mich ouch!“
Her välant8) kam mit lle: „Du ruofst mich,
nim urloup schier9)!“
Do sprach der man ane wile: „Vil gerne ge
ich mit dir.“
„Din sene 10) stät zer helle?“ ertobet diu alte.
„wol guot.!
wir wellen dir wisen, geselle, wie daz hellefiur
getuot.“
„Unde du, mörtlich gehtinde, trügeraere, erendiep!
giltz toeren11) vrumiu kinde, hilfst mannen du
g&i wip,
und riuwet si ir eiden12), vüerest du die veigen
dan13).
E wir daz, frouwen, leiden, welle wir den tiuvel
bestän“.
Alsus schalt ungehiure diu swiger, daz ez erhall.
Ez vuor der wirt14) vil schiere under daz bette-
stal15).
Zwen beseme13) vil svvaere erwagten17) die
frouwen gemuot:
Zäzä18), du selenjegaere19)! nü welle wir dich
jagen guot.
Do liuop an springen der edele, manc starken
sprung er dö spranc,
er slouf linder die sedele20), zer deke er üf sich
swanc.
Der frouwen grimmen beide21) er niht entwichen
mac,
si sluogen dem küenen beide manc swinden
besemes slac.
*) wiegen. 2) greinen. s) schreit. s) Lebensunterhalt.
6) Taugenichts. °) unerträglich. 7) Lebensgllick, 8) Teufel.
°) sogleich. 10) Verlangen. 1') bethören. 12) Schwören.
1S) von dannen. 1') Ehemann. 1E>).Bettgestelle. lfj Besen.
17) schwangen. 18) Hetzruf. 1!t) Satan. 2'<) Sessel.
2I) Tapferkeit.
Ez switzet der hergeselle vast angeslichen sweiz,
ez enwourde in der helle nie mö dem tiuvel so heiz.
Er vloch zer viwerstete,22) inz rouchlocli vuor er dan23),
daz er lösunge24) hete vor wiben küene unt wolgetän.
„Abi, du hellebrate! nü beugest guot imme rouch,
doch zemet25) zeme brate ein scharpfez gablin ouch“.
Diu alte stechen begunde mit ovengabelin,
do schrei unmazen der wunde als am ein eberswin.
IV.'
Wachä28)!
fon slafe vuor enbor ein man,
er wände27) hören diezen28)
ein schrien tobelich getan,
doch stille was ze rinc der tan,
niur wazzer härter fliezen.
22) Kamin. 23) hinan. 24) Erlösung. 25) geziemt. 20) Wach auf. 27) wähnte
2?) erschallen.
haspil sin,
muoz hoeren itewizen2) muoter unt tohterlin.
Diu alte wuoft s): „Schaff zere4)!“ Diu junc :
„Ich ellendez wip,
sö wö mich! daz der lösaere5) gewan ie minen
11p!“
D6 überstreit den zagen ein unvertregelich6) we.
„Zen jär vermolit ichz tragen, niht verrer trage
ichz me.
Min leben, daz ich scheide, riuwet. mich tumben
gouchI
Der tiuvel hat min saelde7) — kom tiuvel, hol
mich ouch!“
Her välant8) kam mit lle: „Du ruofst mich,
nim urloup schier9)!“
Do sprach der man ane wile: „Vil gerne ge
ich mit dir.“
„Din sene 10) stät zer helle?“ ertobet diu alte.
„wol guot.!
wir wellen dir wisen, geselle, wie daz hellefiur
getuot.“
„Unde du, mörtlich gehtinde, trügeraere, erendiep!
giltz toeren11) vrumiu kinde, hilfst mannen du
g&i wip,
und riuwet si ir eiden12), vüerest du die veigen
dan13).
E wir daz, frouwen, leiden, welle wir den tiuvel
bestän“.
Alsus schalt ungehiure diu swiger, daz ez erhall.
Ez vuor der wirt14) vil schiere under daz bette-
stal15).
Zwen beseme13) vil svvaere erwagten17) die
frouwen gemuot:
Zäzä18), du selenjegaere19)! nü welle wir dich
jagen guot.
Do liuop an springen der edele, manc starken
sprung er dö spranc,
er slouf linder die sedele20), zer deke er üf sich
swanc.
Der frouwen grimmen beide21) er niht entwichen
mac,
si sluogen dem küenen beide manc swinden
besemes slac.
*) wiegen. 2) greinen. s) schreit. s) Lebensunterhalt.
6) Taugenichts. °) unerträglich. 7) Lebensgllick, 8) Teufel.
°) sogleich. 10) Verlangen. 1') bethören. 12) Schwören.
1S) von dannen. 1') Ehemann. 1E>).Bettgestelle. lfj Besen.
17) schwangen. 18) Hetzruf. 1!t) Satan. 2'<) Sessel.
2I) Tapferkeit.
Ez switzet der hergeselle vast angeslichen sweiz,
ez enwourde in der helle nie mö dem tiuvel so heiz.
Er vloch zer viwerstete,22) inz rouchlocli vuor er dan23),
daz er lösunge24) hete vor wiben küene unt wolgetän.
„Abi, du hellebrate! nü beugest guot imme rouch,
doch zemet25) zeme brate ein scharpfez gablin ouch“.
Diu alte stechen begunde mit ovengabelin,
do schrei unmazen der wunde als am ein eberswin.
IV.'
Wachä28)!
fon slafe vuor enbor ein man,
er wände27) hören diezen28)
ein schrien tobelich getan,
doch stille was ze rinc der tan,
niur wazzer härter fliezen.
22) Kamin. 23) hinan. 24) Erlösung. 25) geziemt. 20) Wach auf. 27) wähnte
2?) erschallen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Senemaere. Uz der cronica von Heisterbach"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1893 - 1893
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2549, S. 212
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg