Das Dreieck und das Viereck.
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bemerkte der Frevler mit Schrecken, daß das Viereck zwar seine alten vier
i§cken verloren, dafür aber acht ganz neue erhalten hatte also zum
Achteck geworden war. Das Dreieck starb bald darauf vor Wuth und
Gram, während das neue Achteck noch lange herrlich und in Freuden lebte
und von Allen hochgeachtet und geehrt wurde.-
So gelangt Mancher, dem böswillige Menschen die Ehre abschncidcn
wollen, oft dadurch erst recht zu Ehre und Ansehen.
Durch die Blume.
Wirth: „. . Na, wie schmeckt Ui mei' Hasebrätle? . . Mi freut
Gast: „Mi —an!"_
Tr o st.
Sic: „O, Immanuel, Du bist der Nagel
M meinem Sarge!" — Er: „Keine Angst,
Ricke! Den wirst Du ja gleich wieder
heraus haben; — denn Du bist eine
Zange!" _
Scherzfrage.
Was haben die Genügsamen und
Ungenügsamen gemein?
Beide sind mit Wenigem zufrieden.
Die M i t g i f t der a r in e n M ä d ch e n.
Mast jedes Weibchen strebt nach einem
T? Mann,
Doch ohne Mitgift gibt es keine Haube;
Ihr armen Mädchen aber, hört mich an,
Was Jedem ich zu sagen mir erlaube:
10,000 Mark ist Ivcrth dein sanftes Herz,
Die Häuslichkeit wiegt 20,000;
Wenn du nicht coguettirst nach allerwärts,
Nicht Putzsucht treibst, erschrecklich, grau-
send,
Gilt dies an Werth der Mark 10,000.
Und kannst du lieben, treu und wahr,
Und sehnst dich nicht nach eitlem Flimmer,
Zählt das 10,000 Mark fürwahr. .
So schätzen es die Männlein immer.
— Hat Gott dir Alles dies beschert,
Bist 50,000 Mark du werth;
Und mit der Mitgift sicherlich
Nimmt jeder brave Kerl dich!
_ Dr. v. Nadler.
Höchste Objektivität.
Professor (im Eifer des Vortrags):
>>• • • Und daraus folgt, meine Herren, daß
heutzutage jede gerechte Beurtheilung eines
Kunstwerkes verloren gehen muß. Der
Kunstrichter soll eben von seiner Sache
unabhängig sein, . .. soll thurmhoch über
ihr stehen... sie förmlich aus den Augen
verloren haben (trocknet sich den Schweiß)
- - . Ich gestehe Ihnen, meine Herren, daß
ich über ein Kunstwerk nur dann wirklich
objectiv geurtheilt . . . wenn ich es
gar nicht gesehen habe!"
„Haben Sie Ihre Papiere bei sich?" — „Bitte, hier sind die Recensionen
über mich!" _
Moderne Köchin.
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bemerkte der Frevler mit Schrecken, daß das Viereck zwar seine alten vier
i§cken verloren, dafür aber acht ganz neue erhalten hatte also zum
Achteck geworden war. Das Dreieck starb bald darauf vor Wuth und
Gram, während das neue Achteck noch lange herrlich und in Freuden lebte
und von Allen hochgeachtet und geehrt wurde.-
So gelangt Mancher, dem böswillige Menschen die Ehre abschncidcn
wollen, oft dadurch erst recht zu Ehre und Ansehen.
Durch die Blume.
Wirth: „. . Na, wie schmeckt Ui mei' Hasebrätle? . . Mi freut
Gast: „Mi —an!"_
Tr o st.
Sic: „O, Immanuel, Du bist der Nagel
M meinem Sarge!" — Er: „Keine Angst,
Ricke! Den wirst Du ja gleich wieder
heraus haben; — denn Du bist eine
Zange!" _
Scherzfrage.
Was haben die Genügsamen und
Ungenügsamen gemein?
Beide sind mit Wenigem zufrieden.
Die M i t g i f t der a r in e n M ä d ch e n.
Mast jedes Weibchen strebt nach einem
T? Mann,
Doch ohne Mitgift gibt es keine Haube;
Ihr armen Mädchen aber, hört mich an,
Was Jedem ich zu sagen mir erlaube:
10,000 Mark ist Ivcrth dein sanftes Herz,
Die Häuslichkeit wiegt 20,000;
Wenn du nicht coguettirst nach allerwärts,
Nicht Putzsucht treibst, erschrecklich, grau-
send,
Gilt dies an Werth der Mark 10,000.
Und kannst du lieben, treu und wahr,
Und sehnst dich nicht nach eitlem Flimmer,
Zählt das 10,000 Mark fürwahr. .
So schätzen es die Männlein immer.
— Hat Gott dir Alles dies beschert,
Bist 50,000 Mark du werth;
Und mit der Mitgift sicherlich
Nimmt jeder brave Kerl dich!
_ Dr. v. Nadler.
Höchste Objektivität.
Professor (im Eifer des Vortrags):
>>• • • Und daraus folgt, meine Herren, daß
heutzutage jede gerechte Beurtheilung eines
Kunstwerkes verloren gehen muß. Der
Kunstrichter soll eben von seiner Sache
unabhängig sein, . .. soll thurmhoch über
ihr stehen... sie förmlich aus den Augen
verloren haben (trocknet sich den Schweiß)
- - . Ich gestehe Ihnen, meine Herren, daß
ich über ein Kunstwerk nur dann wirklich
objectiv geurtheilt . . . wenn ich es
gar nicht gesehen habe!"
„Haben Sie Ihre Papiere bei sich?" — „Bitte, hier sind die Recensionen
über mich!" _
Moderne Köchin.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Dreieck und das Viereck" "Moderne Köchin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1894
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1899
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2550, S. 225
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg