Der Hexenmeister.
63
d?leppt mir herbei den Zaub'rer
Vor's hochnorhpeinliche Gericht,
Und wahrlich, uns'rer Folter
Entgeh' der Hexenmeister nicht!
Mit Satanas im Bunde
Har Grund und Boden er verhext.
Daß mehr als allen Andern
Ihm von den besten Früchten wüchst!
Die Schergen sollen greifen
Den Frevler an mit sich'rer Macht,
Und aus des Thurms Gewahrsam
Sei er zum Richterstuhl gebracht!" —
Gebeugt erst kam der Landmann;
Doch bald sein Haupt schon höher ragt;
Er steht empor zum Richter,
Zum Himmelslicht dann unverzagt!
Denn draußen steht er kommen
Die Binder sein, das Hausgesind',
Am KVagen hoch die Pflüge,
Herbeigeführt vom breiten Rind!
Und Bnecht und Magd und Buben
Ein Jedes hoch, wie Waffen, halt
Manch' büurisch', tüchtig' Werkzeug,
Mit denen fie den Grund bestellt.
„Blickt hin", so sprach der Landmann
„Auf all' die Arme, all' die Braft,
Die rastlos und im Schweiße
Mit mir und Gottvertrau'n geschafft!
Seht dorten auch die Mittel,
Die ich zum Zauber angewandt,
Geschwungen Stund' um Stunde
In Tief' und Höh' mit will'ger Hand!
Mein Zauber ist die Liebe
Zur Arbeit und der Vater Grund —
Dies Lieben führt zum Fleiße,
Zur Seligkeit in letzter Stund'!"
Die Richter zögern staunend;
Doch so tönt bald ihr KVahrspruch her:
„Zieh' heim mit Gott! 6) gab' es
Im Land solch' Hexenmeister mehr!"
Aucr. Si'lberftem.
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d?leppt mir herbei den Zaub'rer
Vor's hochnorhpeinliche Gericht,
Und wahrlich, uns'rer Folter
Entgeh' der Hexenmeister nicht!
Mit Satanas im Bunde
Har Grund und Boden er verhext.
Daß mehr als allen Andern
Ihm von den besten Früchten wüchst!
Die Schergen sollen greifen
Den Frevler an mit sich'rer Macht,
Und aus des Thurms Gewahrsam
Sei er zum Richterstuhl gebracht!" —
Gebeugt erst kam der Landmann;
Doch bald sein Haupt schon höher ragt;
Er steht empor zum Richter,
Zum Himmelslicht dann unverzagt!
Denn draußen steht er kommen
Die Binder sein, das Hausgesind',
Am KVagen hoch die Pflüge,
Herbeigeführt vom breiten Rind!
Und Bnecht und Magd und Buben
Ein Jedes hoch, wie Waffen, halt
Manch' büurisch', tüchtig' Werkzeug,
Mit denen fie den Grund bestellt.
„Blickt hin", so sprach der Landmann
„Auf all' die Arme, all' die Braft,
Die rastlos und im Schweiße
Mit mir und Gottvertrau'n geschafft!
Seht dorten auch die Mittel,
Die ich zum Zauber angewandt,
Geschwungen Stund' um Stunde
In Tief' und Höh' mit will'ger Hand!
Mein Zauber ist die Liebe
Zur Arbeit und der Vater Grund —
Dies Lieben führt zum Fleiße,
Zur Seligkeit in letzter Stund'!"
Die Richter zögern staunend;
Doch so tönt bald ihr KVahrspruch her:
„Zieh' heim mit Gott! 6) gab' es
Im Land solch' Hexenmeister mehr!"
Aucr. Si'lberftem.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Hexenmeister"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1896 - 1896
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 105.1896, Nr. 2663, S. 63
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg