Fatale Gratulation.
79
„Denk' Dir, ich habe mein neues Bild für fünftausend Mark an den Bankier Prötzchen
verkauft!" — „So, das freut mich — der Lump verdientes!"
An der Thür.
„E^äume füß!" — In tiefer Nacht
fF Sprachst Du's leis' zu mir.
Rvsenduft'ge Junipracht
Hauchte durch die Thür —
Durch die Thüre, wo ich stand,
An sein Herz gepreßt,
Wieder einmal Hand in Hand,
Lipp' auf Lippe fest.
An der Thür — mir schien, sie war
Die, zum Paradies — —
Ach — daß es ein Traum nur
war,
Was Dein Mund verhieß!
T. R-esa.
U n v e r f r o r e n.
Rentier: „Ich habe meine
Tochter zu lieb, um sie an einen
verschuldeten Lebemann zu verschleu-
dern, der es nur auf ihr Geld ab-
gesehen hat!"
Bewerber: „So! Hm — Sie
haben ja noch eine ältere Tochter
— haben Sie die auch so lieb?"
Eine Geburtstagsfeier.
„Frau Pfanzel, warum find denn
Sie. und die Kinderln heute gar so
nobel angezogen?" — „Ja wissen
Sie, heute ist der Geburtstag meines
Mannes, und den wollen wir doch
würdig feiern! Wir machen eine
Landpartie!" — „So! Und da lassen
Sie Ihr Haus ganz ohne Aufsicht?"
■— „O nein, mein Mann ist ein guter
Kerl ■— der bleibt daheim und paßt
auf!" _
Vergoldung.
ns Reden ist Silber. Dein plaudernder Mund
Thut mir's wie ein silbernes Glöcklein kund.
Doch was aus dem plapperirden Mäulchen fährt.
Das hat nicht alles den klingenden Werth;
Und golden alleine der Mund sich zeigt,
Der stumm ist, weil er im Kusse schweigt.
Halt still d'rum die Lippen, die plaudern wollten.
Und laß Dir Dein silbernes Glöcklein — vergolden!
R. Hirschbery.
fl*
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„Denk' Dir, ich habe mein neues Bild für fünftausend Mark an den Bankier Prötzchen
verkauft!" — „So, das freut mich — der Lump verdientes!"
An der Thür.
„E^äume füß!" — In tiefer Nacht
fF Sprachst Du's leis' zu mir.
Rvsenduft'ge Junipracht
Hauchte durch die Thür —
Durch die Thüre, wo ich stand,
An sein Herz gepreßt,
Wieder einmal Hand in Hand,
Lipp' auf Lippe fest.
An der Thür — mir schien, sie war
Die, zum Paradies — —
Ach — daß es ein Traum nur
war,
Was Dein Mund verhieß!
T. R-esa.
U n v e r f r o r e n.
Rentier: „Ich habe meine
Tochter zu lieb, um sie an einen
verschuldeten Lebemann zu verschleu-
dern, der es nur auf ihr Geld ab-
gesehen hat!"
Bewerber: „So! Hm — Sie
haben ja noch eine ältere Tochter
— haben Sie die auch so lieb?"
Eine Geburtstagsfeier.
„Frau Pfanzel, warum find denn
Sie. und die Kinderln heute gar so
nobel angezogen?" — „Ja wissen
Sie, heute ist der Geburtstag meines
Mannes, und den wollen wir doch
würdig feiern! Wir machen eine
Landpartie!" — „So! Und da lassen
Sie Ihr Haus ganz ohne Aufsicht?"
■— „O nein, mein Mann ist ein guter
Kerl ■— der bleibt daheim und paßt
auf!" _
Vergoldung.
ns Reden ist Silber. Dein plaudernder Mund
Thut mir's wie ein silbernes Glöcklein kund.
Doch was aus dem plapperirden Mäulchen fährt.
Das hat nicht alles den klingenden Werth;
Und golden alleine der Mund sich zeigt,
Der stumm ist, weil er im Kusse schweigt.
Halt still d'rum die Lippen, die plaudern wollten.
Und laß Dir Dein silbernes Glöcklein — vergolden!
R. Hirschbery.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Fatale Gratulation" "Vergoldung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 105.1896, Nr. 2665, S. 79
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg