Wia f drin' mi'n Michei firti' wer'n.
D'rum sollt' er halt a' Briasei schreib'» —
Dös thuat'n lang schon umatreib'n,
Denn mit da Feder steht er schwach —
Da geht s' eahm aus sein' Muattersprach.
Da schreibt für eahm a' Kamerad,
Daß bald der Vater Nachricht hat.
Und wia der anfangt, schreit er d'rein:
„Gel, mach' fei' recht biel Fehler 'nein!"
„Was?" lacht der Kamerad, „warum?" —
„Ja", sagt da Michei wichti', „d'rum,
„Weil's nacha — Du verstehst mi' scho' —
Da Vater besser les'n ko'!" Heiur. Zeller.
Be ueidens werth.
Wie schön haben's doch die Lehrer in China! Dort werden
die Zöpfe der Buben einfach an einer Stange befestigt, und die
musterhafteste Haltung ist fertig.
Vorsichtig. 139
Freund: „Willst Du nicht erst Deiner Frau sagen, daß Du
jetzt mit mir kneipen gehst?" — Ehemann: „Ach nein! Ich
! sag's ihr lieber vom Restaurant aus per Telephon!"
Nobler.
„Elsa, wenn Du jetzt hineinkommst in den Saal, schwätz'
nicht so viel! Reden is Silber, Schweigen is Gold!..
Also schweig' — 's ist nobler als reden!"
Der Finstere.
Dm Cafö der großen Stadt
Greift ein Mann zum „Tage-
blatt".
Finster sieht man's ihn entfalten,
Finster folgt sein Blick den
Spalten:
Leitartikel, Tagsbericht —
Mildern seine Züge nicht,
Hof - Theater - Heirathsfälle -
Machen sein Gesicht nicht Helle;
Daß in Nürnberg Moses-Mieses
Matt gefetzt (wer dachte dieses?),
Daß der „Brandfuchs" aus dem
„Förster"
Gestern ging durch's Ziel als
Erster,
Daß der Zweiradfahrer Norden
Champion of world geworden -
Selbst so wicht'ge Neuigkeiten
Können ihm nicht Spaß be-
reiten,
Finster bleibt er. Aber jetzt —
Findet er, was ihn ergötzt,
Was der Stirne tiefe Runzeln
D'rum sollt' er halt a' Briasei schreib'» —
Dös thuat'n lang schon umatreib'n,
Denn mit da Feder steht er schwach —
Da geht s' eahm aus sein' Muattersprach.
Da schreibt für eahm a' Kamerad,
Daß bald der Vater Nachricht hat.
Und wia der anfangt, schreit er d'rein:
„Gel, mach' fei' recht biel Fehler 'nein!"
„Was?" lacht der Kamerad, „warum?" —
„Ja", sagt da Michei wichti', „d'rum,
„Weil's nacha — Du verstehst mi' scho' —
Da Vater besser les'n ko'!" Heiur. Zeller.
Be ueidens werth.
Wie schön haben's doch die Lehrer in China! Dort werden
die Zöpfe der Buben einfach an einer Stange befestigt, und die
musterhafteste Haltung ist fertig.
Vorsichtig. 139
Freund: „Willst Du nicht erst Deiner Frau sagen, daß Du
jetzt mit mir kneipen gehst?" — Ehemann: „Ach nein! Ich
! sag's ihr lieber vom Restaurant aus per Telephon!"
Nobler.
„Elsa, wenn Du jetzt hineinkommst in den Saal, schwätz'
nicht so viel! Reden is Silber, Schweigen is Gold!..
Also schweig' — 's ist nobler als reden!"
Der Finstere.
Dm Cafö der großen Stadt
Greift ein Mann zum „Tage-
blatt".
Finster sieht man's ihn entfalten,
Finster folgt sein Blick den
Spalten:
Leitartikel, Tagsbericht —
Mildern seine Züge nicht,
Hof - Theater - Heirathsfälle -
Machen sein Gesicht nicht Helle;
Daß in Nürnberg Moses-Mieses
Matt gefetzt (wer dachte dieses?),
Daß der „Brandfuchs" aus dem
„Förster"
Gestern ging durch's Ziel als
Erster,
Daß der Zweiradfahrer Norden
Champion of world geworden -
Selbst so wicht'ge Neuigkeiten
Können ihm nicht Spaß be-
reiten,
Finster bleibt er. Aber jetzt —
Findet er, was ihn ergötzt,
Was der Stirne tiefe Runzeln
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Briaf" "Beneidenswerth" "Nobler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 105.1896, Nr. 2671, S. 139
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg