Der Abschied
Einst und jetzt.
203
ls ich in Sekunda saß,
Sechzehnjährig just,
Trug ich Emmerentia's
Bild in tiefster Brust.
Eine höh're Tochter war
Sie und fünfzehn alt —
Himmlisch-blaues Angenpaar!
Reizende Gestalt!
Ach, der Väter Grausamkeit
Ließ uns nie allein!
Einmal nur in all' der Zeit
Kam's zum Stelldichein.
Nur ein aller-einzig Mal!
Damals, daß Jhr's wißt,
Haben wir uns hundertmal —
Wenn es langt — geküßt!
Lange hat mich's, Jahre lang,
Froh und stolz gemacht,
Daß dies Rendez-vous gelang
Trotz der Väter Wacht. . .
Aber jetzt — wo mir ein Sohn
In Sekunda sitzt,
Eine höh're Tochter schon
In der Prima schwitzt —
Jetzt gedenk' ich dessen nie
Ohne Schreck und Graus: —
Himmel! Gingen etwa die
Auch ans so was aus?!
G. Lütticher.
Berschnappt
des Cholerikers,
des Phlegmatikers
Dienstfrei.
Herr (zu einem andern, der ihm als Claqueur
bekannt, im Theater): „Warum applaudiren
Sie nicht!"
Claqueur: „Ich bin ja heute zum Ver-
gnügen da!"
. Spielen Sie auch, das „Gebet der Jungfrau", Fräulein?"
„Natürlich! Deßhalb haben wir ja gerade aus unserer früheren Wohmmg
ausziehen müssen!"
22*
Einst und jetzt.
203
ls ich in Sekunda saß,
Sechzehnjährig just,
Trug ich Emmerentia's
Bild in tiefster Brust.
Eine höh're Tochter war
Sie und fünfzehn alt —
Himmlisch-blaues Angenpaar!
Reizende Gestalt!
Ach, der Väter Grausamkeit
Ließ uns nie allein!
Einmal nur in all' der Zeit
Kam's zum Stelldichein.
Nur ein aller-einzig Mal!
Damals, daß Jhr's wißt,
Haben wir uns hundertmal —
Wenn es langt — geküßt!
Lange hat mich's, Jahre lang,
Froh und stolz gemacht,
Daß dies Rendez-vous gelang
Trotz der Väter Wacht. . .
Aber jetzt — wo mir ein Sohn
In Sekunda sitzt,
Eine höh're Tochter schon
In der Prima schwitzt —
Jetzt gedenk' ich dessen nie
Ohne Schreck und Graus: —
Himmel! Gingen etwa die
Auch ans so was aus?!
G. Lütticher.
Berschnappt
des Cholerikers,
des Phlegmatikers
Dienstfrei.
Herr (zu einem andern, der ihm als Claqueur
bekannt, im Theater): „Warum applaudiren
Sie nicht!"
Claqueur: „Ich bin ja heute zum Ver-
gnügen da!"
. Spielen Sie auch, das „Gebet der Jungfrau", Fräulein?"
„Natürlich! Deßhalb haben wir ja gerade aus unserer früheren Wohmmg
ausziehen müssen!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Abschied" "Verschnappt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 105.1896, Nr. 2678, S. 203
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg