Fliegende Blätter (108.1898 (Nr. 2736-2761))

Das hnnroristische Krokodil.

G ed n u k c n s p l i t t c r. 11

Mül Manu von Oicift widerspricht
nicht, eine Frau von Geist thut nichts lieber
i als widersprechen.__ s.

^rage erst welche Erziehung ein
Mensch genossen, bevor du ihn verdanunst.

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Mie Treue des Hundes ist darum so
rührend, weil er sie nicht durch Worte,
sondern durch Thaten ausdrückt. w. e.

häufig sucht :nan sein Glück, wie man
seine Brille sucht, die man dabei auf der
Nase hat. w. L.

Aie Redensart „Das thut mir leid"
ist die verbreitetste Lüge. c. H.

ist oft leichter, eine glänzende
Rede zu halten, als das rechte Wort zn
finden. __ <?.

^|cr Zweifel ist der Sarg des Glaubens
und die Wiege der Wissenschaft. ®. m.

^nrch die Liebe hat Mancher den Ver-
stand verloren, durch den Verstand Mancher
die Liebe. _ S.

st^uf Hunderttausende, die von einer
Sache leben, kommt Einer, der dafür
stirbt. «. w.

Pessimistisch.

Unteroffizier: „Wozu dient der Ge-
wehrmantel?" — Einjähriger: „Den
Lauf vor Oxydation zu schützen!" — Unter-
offizier: „Sie g'scheidter Einjähriger,
machen S' keine solchen Andeutungen, sonst
geh'n S' ein!"

Der Kuß der Muse.

^Äie dichtet so fröhlich es sich beim Wein,
Da kommen die Reime geflogen!

Die schönsten Lieder, die Hab' ich allein
Aus dem vollen Becher gesogen.

Und ist im Winter bei Sturmgebraus
Mir wein durch die Adern geflossen,

So jaucht ich ein jubelndes Lenstied hinaus,
Denn in mir ist der Frühling entsprossen!

Und alle die Zlaschen mit funkelndem wein
Sind mir Mädchen im wogenden Mieder;
Beim nächtlichen Kosen, da fallen mir ein
Die wonnigsten Liebeslieder. —

Und meines Geistes poetischer Schwung
Enthebt mich den irdischen (Qualen,