Fliegende Blätter (108.1898 (Nr. 2736-2761))

166

Reicht wenn die Welt in Blüthen steht,
Die Maiensonne schon uns blendet,

Des Frühlings voller Hauch rings weht
Und Blum' an Blum' die Lrde spendet —
Nicht dann, wenn Alle dich besingen,

C> schöne Welt, soll mein Lied klingen!

Nein! wenn der Winter kaum entschwand,

Sich eben löst des Lifts Spiegel,

Lin scharfer Schauer weht ins Land,

Keck lüftend neuen Werdens Siegel
Da folg' ich jauchzend seinen Bahnen...

Des Schönen Schönstes ist's es ahnen!

Peter Sinns.

Im Zweifel.

Gast (der zum ersten Mal in seinem'Leben vom Hausknecht aus einem
Wirthshaus hinausgeworfen wurde): „Wie ist das eigentlich — gibt man
da dem Mann ein Trinkgeld?!"

Der kleine Nationalökonom.

Lehrer: „Wenn die Aus-
gaben die Einnahmen über-
schreiten, wie nennt man das?"
• Peperl: „Eine S auwirth-
schaft, Herr Lehrer!"

Verhör t.

(Aus einer Schmiere.)

Souffleur: „Nach eingetroffener
Siegeskunde gaben die Freunde des
Pompejns ihm ein Gastmahl, und

sie brachten den Pompejns alsdann
triumphirend nach Hause."

Schauspieler: „ . . . Und sie
brachten den Bompcjns alsdann frih
um viere nach Hause!"

Unerwarteter Bescheid.

Buchhalter: „Heute, Herr Prin-
cipal, sind es zwanzig Jahre, daß
ich in Ihren Diensten stehe!"

Principal: „Da seh'n Sic, wie
lange ich Geduld mit Ihnen gehabt
habe!" _