Serenissimus und dir Schönen.
C'f
Sit einem Oertchen in Deutschlands Gau'n,
Da gad es was Selt'nes heut' zu erschau'n:
Der Herr des Landes, nach vielen Jahren,
Ham wieder 'mal durch das Städtchen gefahren.
Nun galt es dem löblichen Magistrat,
Zu zeigen stch im besten Staat,
Und Vielerlei wurde berathen, ersonnen
Lm hochgelahrten Weisheitsbronnen.
Wie's üblich, sollt' auch die weibliche Jugend
Im Strahlenkleide der Unschuld und Tugend
Erscheinen vor ihm, dem durchlauchtigsten Herrn,
Denn rosige Wangen seh'n Fürsten selbst gern.
Doch da hier auf Erden die Gaben nicht gleich,
Der Eine arm ist, der And're reich,
So muht' man unter des Ortes Schönen
An manch' Gestcht stch auch erst gewöhnen.
Da aber hierzu die Zeit gedrängt,
Der weise Rath ein Mittel erdenkt:
Die Häßlichen stellt er mit schlauem Sinn
Uach hinten, die Hübschen nach vorne hin.
find kaum Seine Durchlaucht die Mägdlein erblickt,
So thut er, was für fein Alter stch schickt:
Cr küßt jede Stirne mit großer Weihe —
Doch nun kommt's an die zweite Reihe.
betroffen macht er da plötzlich Halt —
Doch haben die Großen sich stets in Gewalt,
Cr winkt dem Adjutanten heiter:
„Mein lieber Sparrenholz, Küsten Sie weiter!"
--
C'f
Sit einem Oertchen in Deutschlands Gau'n,
Da gad es was Selt'nes heut' zu erschau'n:
Der Herr des Landes, nach vielen Jahren,
Ham wieder 'mal durch das Städtchen gefahren.
Nun galt es dem löblichen Magistrat,
Zu zeigen stch im besten Staat,
Und Vielerlei wurde berathen, ersonnen
Lm hochgelahrten Weisheitsbronnen.
Wie's üblich, sollt' auch die weibliche Jugend
Im Strahlenkleide der Unschuld und Tugend
Erscheinen vor ihm, dem durchlauchtigsten Herrn,
Denn rosige Wangen seh'n Fürsten selbst gern.
Doch da hier auf Erden die Gaben nicht gleich,
Der Eine arm ist, der And're reich,
So muht' man unter des Ortes Schönen
An manch' Gestcht stch auch erst gewöhnen.
Da aber hierzu die Zeit gedrängt,
Der weise Rath ein Mittel erdenkt:
Die Häßlichen stellt er mit schlauem Sinn
Uach hinten, die Hübschen nach vorne hin.
find kaum Seine Durchlaucht die Mägdlein erblickt,
So thut er, was für fein Alter stch schickt:
Cr küßt jede Stirne mit großer Weihe —
Doch nun kommt's an die zweite Reihe.
betroffen macht er da plötzlich Halt —
Doch haben die Großen sich stets in Gewalt,
Cr winkt dem Adjutanten heiter:
„Mein lieber Sparrenholz, Küsten Sie weiter!"
--
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Serenissimus und die Schönen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2788, S. 7
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg