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Der Margarine-Fabrikant in Aengsten.

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„Um Himmelswillen, de Conenrrenz kommt!

Ein Pechvogel. 131

^^heobald Sonnenschein war immer Novellist
— mehr als es ihm gut und seinem Vater
lieb war; denn obgleich er bereits über
ein halbes Dutzend Novellen verfaßt hatte, wollte
der Ruhm und die klingende Anerkennung
immer noch nicht kommen. In bekannter Ver-
kennung junger Talente verhielten sich die Re-
dactionen auch Theobald gegenüber ablehnend.

Ta reifte in den: so schmählich Verkannten
der Entschluß, einmal persönlich in der Residenz
sein Glück zu versuchen, und ohne lange Ueber-
legung ließ er schnell die That folgen und
dainpfte ab.

In der Hauptstadt angekommen, begab er
sich sogleich zur Redaction des „Hausfreund",
wo man bereitwilligst sein Manuskript in Em-
pfang nahm und eingehendste Prüfung zusagte.
Theobald beschloß, sich die Antwort persönlich
zu holen und deßhalb einige Tage in der Groß-
stadt zu verweilen. In der Nähe der Redaction
bezog er in einem Gasthause ein Zimmer.

Es war in der ersten Nacht, bald nach
Mitternacht, als er durch Feuerlärm aus dein
Schlafe aufgeweckt wurde. Da ein Feuer in
der Residenz etwas Neues für ihn war, beschloß
er, sich den Vorgang einmal genauer anzusehen,
kleidete sich an und ging hinunter auf die
Straße. Hier erfuhr er, daß es in der Redac-
tion des „Hausfreundes" brenne. Zuerst er-
schrak er, dann aber fühlte er eine innere
Befriedigung über das Feuer. Ha, wie die
Flammen prasselten! Sicher wurden sie nun
auch von seinem Manuskript gespeist; dies-
mal konnte man es ihm nicht znrück-
> senden, ja, man war sogar verpflichtet,

! ihn zu honoriren.

Mit solchen Gedanken suchte Theobald nach
einiger Zeit wieder sein Hotel auf. Er schlief
aber nicht gut; Tranmgestalten verscheuchten
seinen Schlaf und schon frühe war er wieder
auf und in den Kleidern. Gegen Mittag ging
er zur Redaction.

Er sprach dem anwesenden Redacteur sein
Bedauern aus und fragte in: Laufe des Ge-
! spräches auch nach seinem Manuskript.

„Sie haben Glück, mein Lieber", sagte der
S Redacteur.

Theobald klopfte das Herz vor Freude.
„Also — ist es . .?" fragte er mit zitternder
Stimme.

„Gerettet!.. Denken Sie sich: alle

Manuskripte sind verbrannt — nur der
Papierkorb ist gerettet!"

Immer Soldat.

„Wissen Herr Lieutenant schon, Geheim-
raths Jüngste hat sich verheirathet?!"

„Schneidiges Mädel — sechs Vorder-
I mädchen übersprungen!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Margarine-Fabrikant in Aengsten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, Emil
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1899
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Margarine
Angst <Motiv>
Kuh <Motiv>
Karikatur
Unternehmer
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2799, S. 131

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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