Der weise a b t.
Verholen1) raunt zum ersten
der andre solche wort:
„Um speck und hier von gersten
kam ich nit an diss ort.
Ich will noch prassen heute nacht
bei Malvasier und braten.
Gib acht, wie man das macht!“
,,Gen Compostell ich walle,“
hub an der schalk mit list.
„Gross sünder seind wir alle,
nah ist der endekrist.
Und find’ ich wo ein heilthum an,
dort ker ich ein, zu beten
so brünstig als ich kan.“
Da rief der abt: „Wir haben
zum endekrist noch weit,
dieweils so frumme knaben
annoch in Schwaben geit.2)
heimlich. 2) gibt. 3) besser. 4) als. &) Grütze.
171
Nach würden wölln wir dich empfahn,
und dir bass3) gunst erzeigen,
dann4) deinem reisgespan.“
„Herr prior, nimb und füre
ins münster den sogleich.
Schleuss hinter ihm die thtire,
und ab die Schlüssel zeuch,
auf dass er still’ sein herzbegier
mit biissen und mit beten
drei stunden oder vier.“
„Und tragt alsdann gelüsten
sein leib nach trank und speiss,
lass ihm ein muskoch rüsten
von lindem hirsegreiss5).
Und anstatt hier von gerste thu
ihm sanfte milch kredenzen
von unsrer frömmsten kuh. “
O. Kernstock.
Mißverständnis, ober: Gut gezogen!
Frau Zangerl (zu ihrem Joli): „Gehst b’ herein ba!" — Herr Zangerl: „Was willst Du beim, mein süßes Weibchen?"
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Verholen1) raunt zum ersten
der andre solche wort:
„Um speck und hier von gersten
kam ich nit an diss ort.
Ich will noch prassen heute nacht
bei Malvasier und braten.
Gib acht, wie man das macht!“
,,Gen Compostell ich walle,“
hub an der schalk mit list.
„Gross sünder seind wir alle,
nah ist der endekrist.
Und find’ ich wo ein heilthum an,
dort ker ich ein, zu beten
so brünstig als ich kan.“
Da rief der abt: „Wir haben
zum endekrist noch weit,
dieweils so frumme knaben
annoch in Schwaben geit.2)
heimlich. 2) gibt. 3) besser. 4) als. &) Grütze.
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Nach würden wölln wir dich empfahn,
und dir bass3) gunst erzeigen,
dann4) deinem reisgespan.“
„Herr prior, nimb und füre
ins münster den sogleich.
Schleuss hinter ihm die thtire,
und ab die Schlüssel zeuch,
auf dass er still’ sein herzbegier
mit biissen und mit beten
drei stunden oder vier.“
„Und tragt alsdann gelüsten
sein leib nach trank und speiss,
lass ihm ein muskoch rüsten
von lindem hirsegreiss5).
Und anstatt hier von gerste thu
ihm sanfte milch kredenzen
von unsrer frömmsten kuh. “
O. Kernstock.
Mißverständnis, ober: Gut gezogen!
Frau Zangerl (zu ihrem Joli): „Gehst b’ herein ba!" — Herr Zangerl: „Was willst Du beim, mein süßes Weibchen?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißverständniß, oder: Gut gezogen!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1899
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2803, S. 171
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg