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82


Au f dem Ballc.

sg° In b er S o m m cr f r if ch e.

„Warum sagt denn die kleine
Meyer immer „Ja"!"

„Weil sie sehr schwerhörig ist,
und da glaubt sie immer, man mache
ihr einen — Heirathsantrag!"

Ungenügsamkeit.

Bescheiden ist in seinem Ziel,
Wer wahrhaft lebensklug;

Viel Leute haben gar zu viel,
Doch keiner hat genug!

Nt. Der».

G e b c f f c r t.

„Ist denn Ihr neuer College
noch immer so eifrig wie iit der
ersten Zeit?"

„O nein! Jetzt haben wir ihn
schon so weit, daß er nur noch
doppelt so viel arbeitet, lvie wir!"

Dame (das Schreien eines Schweines hörend, welches eben geschlachtet lvird): „Nein,
wie heutzutage Alles nervös ist!"

■Fr Herr Förster, der Gutsbesitzer, der Doktor und der Derr
) Pfarrer sitzen, wie alle Samstag Abend, im Nebenzimmer
' der wirthschaft „zum blauen Dunst" an: Honoratioren-
stammtisch beisaininen.

„Meine Herren", beginnt der Arzt, „da hatte ich neulich
einen ganz besonderen Fall, der die Richtigkeit meines Heilver-
fahrens zweifellos glänzend bestätigt. Sie kennen ja alle den
dicken Gurgeltupfernazi in unser'm Dorfe, wie Sie wissen, war
dieser Kerl ein Säufer und hatte es glücklich so weit gebracht,
daß man das schönste Delirium bei ihm konstatiren konnte. Nie-
mand hätte geglaubt, daß man den alten Sünder wieder Herstellen
könnte — da bekomme ich ihn in ineine Behandlung . . . und
sehen Sie ihn an, wie der heute gesund herumläuft! . . Das sind
Kuren, meine Herren! — Sie werden es begreiflich finden, daß
ich sofort mit der Entziehung des Alkohols in diesem Falle be-
gann, um sozusagen das Nebel gleich an der Wurzel zu packen.
Ucberhaupt kann ich bei dieser Gelegenheit nicht genug

gegen das unmäßige Trinken predigen. Das ist das Allerschäd-
lichste, was man seiner Gesundheit anthun kann. Lin Glas
Bier, oder meinetwegen auch zwei, pro Tag ist vollkommen genug.
Das viele Trinken ruinirt nur den Magen, und werden allmählich
die Funktionen desselben gestört.

Spazierengehen, turnen, schwimmen — das stärkt Körper
und Geist im Gegensatz zu dem langen Herumsitzen in der unge-
sunden und rauchigen wirthshausluft.

Damit komme ich jetzt auf's Rauchen. Ja, meine Verehrten,
fast noch schädlicher als der Alkohol ist das giftige Nikotin — sei
es nun von Tigarren oder pfeifen. . . . wenn Sie auch mit dein
Kopf schütteln, Herr Förster, deßwegen wird die Sache doch nicht
anders. Ich halte das Pfeifenrauchen ebenso schlecht wie jedes
andere. Denken Sie nur, wie allein die Lunge, dieses wichtige
(Organ, darunter zu leiden hat! Die systematische Zuführung
eines der gefährlichsten Gifte in unser'n Körper muß ja die
denkbar schlechtesten Folgen haben. Das wird doch jeder Mensch
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"In der Sommerfrische" "Dr. Sümpfel's Heilverfahren"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1902
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1907
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 116.1902, Nr. 2951, S. 82

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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