Fliegende Blätter (116.1902 (Nr. 2945-2970))

118 '^AS' Bei der Toilette.

„Jrinst nich', Jottlieb! 'Ne anstnnd'je Visage is fast ebenso
viel werth wie 'ne reiche Frau!"

Druckfehler.

. . . Die Unterhaltung im Coupd wurde lebhafter. Alle
Mundarten schwirrten durcheinander. Ein älteres Ehepaar
sächselte, ein junges schnäbelte. . .

's Dokder-Baradies.

's Dokder-Baradies.

Daß mer 'n zun Hof-Geheer-Arzt macht.
Un' beede hadden sehr was los,

Un' jeder schnitt un' spritzt' famos;
D'rum war der Zärscht in Schwulideet
von wegen der Gerechdiggeet.

„Ha!" fuhr er pleylich in de Heehe,

„Ich hawe doch der Dhren zweee!

Un' d'rum versieg' ich gurzer Hand:

Se werden alle beed' ernannt.

Die Sache macht sich wunderscheen:
Zer'sch rechde een', fer'sch linke een'!"

Un' das Prinzip bewährde sich,

Denn, ehr et' värdeljahr verstrich,
Lrklärde sich der Zärscht bereit,
von wegen der Gerechdiggeit,

Zwee Rasen-Dokdersch ahnzeftellen,

Zer jede Lffnungk an sbeziellen.

Und so gingk's weider be-a-beh.

Dhut jetzt den Zärscht ä' Zahn 'mal weh,

$f|n diefften Asien drin, da herrscht
W Ae' edler, eißerscht Heller Zärscht.
Sei' Stichwort ist Gerechdiggeit.

Ru' awer war'n schon lange Zeit
In seinen Staade zwee Dokdoren,
Sbezialverftändige fer Ghren,

Und jeder hoffde Dag un' Rächt,

Rah'n ehrforchtsvoll in langer Reih' sich
Der Hof-Zahn-Aerzde zweeundreißig.